Neuseeland November 2010 mit Marina

44. Tag 11.11.2010

Wir haben lange gepennt, frühstückten  im Zimmer, denn Sile hatte noch Zmorgematerial das vor der Reise nach NZ weg musste. In Sydney gingen wir zuerst ins Aquarium abtauchen. Dort befindet man sich quasi wirklich in der Welt der australischen Fische. Nach Fisch und Chips, logisch nach dem Aqariumbesuch,  walkten wir via Harbourbridge zum Operahouse wo wir allerlei komische Gestalten antrafen. Da lief eine verlorene Braut, d.h. eine ungepflegte Frau mit einem zu kleinen Brautkleid wie eine irre hin und her um wohl ihren verlorenen Bräutigam zu suchen.  Zurück zum Hotel nahmen wir wieder die ÖV.  Auf dem Weg zum Operahouse hatten wir Action mit einer  Militärhubschrauber Übung. Die Piloten mussten  auf dem Dach eines Wolkenkratzers landen und wieder wegfliegen. Unser Nachtessen bestand aus chinesisch Sweet and Soure, einem chinesischen Salat mit viel Knoblauch und zwei chinesischen Bieren. Tja wir waren ja auch in einem chinesischen Restaurant in Chinatown von Sydney. Also bereits ab hier kann man mit einem sogenannten Chinesen-Trauma rechnen bei uns.  Wir stiessen dort zu CH Zeit am 11.11.2010 11.11 Uhr auf die neue Fasnacht Saison an.

  

45. Tag 12.11.2011

Morgens um 5.30 Uhr klingelte Marinas Wecker. Wir standen auf, packten unser Zeugs zusammen und walkten schwer beladen zur Central Train Station. Gratis-Pump-Training für Fortgeschrittene. Dort wieder in den Zug an den Airport und endlich die schweren Rucksäcke abgeben. Ufff, war das ein Geschleppe.  Nachdem die Passkontrolle einwandfrei war , wurde Marina nach dem  Durchleuten  als Stichprobenopfer für die Sprengstoffkontrolle ausgesucht. Die dachten wohl, dass sie zwei  Ladungen Sprengstoff dabei hatte J  Im Flugzeug konnten wir uns das volle Programm an Filmen der Quantas aussuchen und reinziehen inkl. einen Lunch. In Auckland angekommen wurden wir von einem Welschen im Zoll willkommen geheissen, der allerlei von uns wissen wollte. Wir erfuhren von ihm, dass er ursprünglich aus dem Welschland komme, aber er lebe nun in Neuseeland, was wir irgendwie  verstehen…… smile. Dann die Gepäckkontrolle auch gut überstanden. Da muss jeder Reisende alle Wanderschuhe komplet geputzt haben, um nicht irgendwelche Keime oder Samen in NZ einzuschleppen. Nur dieses ganze Getue verstehen wir eigentlich nicht. Da schleppten die Briten, Schotten, Iren weiss ich was für Tiere  und Pflanzen rein,  welche die einheimische Flora und Fauna massiv (zer)störte und nach dieser Zeit macht man einen Aufstand, wenn einer mal Schuhe dabei hat, an denen was haften könnte. Bei der Einreise von Chinesen machen sie auch kein solches Theater. Da, da seht ihr, unser Chinesen Trauma hat uns schon eingeholt! Wir fuhren dann im Airport Connecting  Bus nach Auckland City und erhaschten im X Base Backpackers in einem 8-er Zimmer die obersten Betten. Im Visitor Information Center erkundigten wir uns dann für ein Auto zu mieten, damit wir ein bisschen günstiger und flexibler sind, als mit einer Tour. In einem alten Irisch- oder Englischen Pub erhielten wir ein schmackhaftes Diner und zwei Glas Bier. Es ist dazu zu sagen, dass Marina erst kein Bier erhalten hätte, wenn sie nicht ihre ID mit dem Geburtsdatum darauf gezeigt hätte. Grins, da geht die Mutter mit der Tochter reisen. Jedoch der Alkohol  ist extrem teuer hier in NZ. Für einen Pint (4.2 dl glaube ich) blättert man ganze 8 Dollar hin. Ufff, da vergeht einem das Trinken ja gleich. Nach einer wohltuenden Dusche durften wir die Nacht durchhängen. Nein wir hatten keine Hängematten, aber man darf diese Betten durchaus so bezeichnen.

 

46. Tag 13.10.2011

Im Visitor Center konnten wir unser Auto  mieten, für diese 5 Tage, wo wir auf der Nordinsel sind. Im Backpacker zurück entnahmen wir unsere Rucksäcke dem  bewachten Gepäckraum und schleppten uns schwer beladen zur Bus Haltestelle, wo der entsprechende Bus zur Autovermietung vorbeifahren sollte. Wir fanden die Bushaltestelle nicht auf den ersten Blick und hielten einen der Buse an. Der Maori  Chauffeur sagte uns dass wir schnell reinkommen sollten. Das Geld können wir ihm dann nachträglich beim Aussteigen geben. Bei der Autovermietung liess er uns dann einfach mit einem Lächeln und abwinken raus, ohne dass wir zahlen mussten und wünschte uns schöne Holidays. Ach war das ein Positives Erlebnis! Wir waren ihm so dankbar. Bei der Autovermietung nahmen wir unseren Sunny  von einem ebenfalls ganz lustigen Maori (war ein bisschen verkatert vom Abend zuvor)  entgegen. Dann nur noch eins…………… raus aus dieser Stadt, ebenfalls voller Chinesen. Wir machten uns auf den Weg Richtung Norden, wo wir nach einer interessanten Fahrt durch Kauri –Wälder (oder besser  was davon noch erhalten ist) in Omapere (Westküste) ankamen. Wir waren an vielen schönen Plätzen, superschönen Lookouts und einen der ältesten und vom Umfang her  (17 Meter)  grössten Kauri Baumes in NZ. Als wir in  Omapere ankamen  erhielten wir im Globetrecker Backpackers ein zweier Zimmer. Wir gingen ins nahegelegene Hotel auf der Terrasse ganz fein Risotto und Seefood Cowder essen, mit absolut kitschigem Sonnenuntergang. Nachdem alle Sunset Fotos gemacht waren fielen wir komplett müde ins Bett (Badewanne diesmal). 

 

47. Tag    14.11.2010

Abfahrt in Omapere wurde auf 8.30 Uhr angesetzt. In Rawena erreichten wir die 9.30 Uhr Fähre und machten nette Bekanntschaft mit einem Belgischen Seebär, inkl. Jobangebot im Hospital für Marina. Bei einem einfachen Zmorge, kriegte Marina den ersten Sonnenbrand. Die Aussicht auf der Terrasse des Restaurantes war soooo schön….. wir konnten nicht wiederstehen dort zu sitzen und zu geniessen. Dann machten wir uns auf den Weg durch Wälder, Schluchten, Carrera-Serpentinen rauf und wieder runter. Die letzen 20 km ans Cape Reinga (Maorigeschichtlich das Tor zur anderen Welt der Toten) waren gerade eben neu geteert und wir konnten die Strecke schnell bewältigen. Selbst der Leuchtturm ist neu auf einem asphaltierten Plateau mit einem Rollstuhlfähigen weg.  Neben super mega grossen Sanddünen, die wandern, super schönen Stränden, türkisblauem Wasser, hatten wir auch königsblauen Himmel und alle Arten von Grün, welche ideal als Photomotiv waren.  Um dann wieder möglichst schnell südwärts zu gelangen, nahmen wir den Weg nach Paiha unter die Räder und fanden auch dort ein ausgezeichnetes Backpackers wieder mit Zweierzimmer. Ideal inkl. Dusche und WC im Zimmer. Bei einem Steak und einem Glas Wein liessen wir den Abend ausklingen.  

 

48. Tag  15.11.2010 

Auch an diesem Tag war um 9 Uhr wieder Abfahrt. Vorher kauften wir beim Händler um die Ecke noch ein paar Sachen (alles golden, uff war der teuer) ein, um unterwegs dann zu frühstücken. Der Kaffee jedoch fehlte uns, darum kauften wir diesen auch ein, denn die Espressomaschine ist zum Glück dabei. Unterwegs bestaunten wir die Whangarei Falls, assen dort unser Frühstück und fuhren weiter Richtung Süden. Wir umfuhren diesmal Auckland auf dem 1er Motorway, hatten jedoch superschöne Ausicht , denn gegenüber der Harbourbridge war die schöne Skyline von Auckland. Auf dem 2er Motorway Richtung Coromandel gingen wir in ein Cafe, wo die Schweizer Fahne draussen aufgehängt war. Der Innenraum war jedoch voll von englischen alten Tee-Sets, an der Decke hingen etliche Puzzles, welche in vielen Stunden Arbeit gemacht wurden. Das WC war geschmückt mit einem WC Deckel der aussah wie ein Marienkäfer, und diesem wurde sogar eine Krönchen angesetzt. Überall hingen Utensilien vom englischen Königshaus. Es war soooo herzig!:-)) So richtig viel „Gerümpel“ .  Da wir schon recht späht daran waren, konnten wir den Ride mit der  Coromandel Creek Railway leider nicht machenL Wir besuchten weiter nördlich, Unmengen von Serpentinen den Berg rauf und wieder runter , eine Beach. Zurück in Coromandel tankten wir und fuhren wieder, weitere hundert Serpentinen  rauf, durch den Nebel durch und an die Ostküste wieder runter. In Whitianga angekommen quartierten wir uns im Cat’s Pijama Backpackers bei einer etwas crazy Frau ein, duschten, machten uns was zu essen und waren fixfoxi, da es ein sehr langer Tag war.  Wetter hatten wir bis jetzt immer sehr gut, dazwischen mal einen Spritzer Regen, ansonsten einwandfreiJ

 

49. Tag 16.11.2010 

Mit einem feinen Morgenessen im Backpackers und ein paar Worten und Erfahrungsaustausch mit Magdalena aus Wien, fuhren wir wieder Richtung Süden. Wir wollten unbedingt die Cathedrale Cove besuchen. Einen kitschigeren Fotospot hätte es gar nicht mehr gegeben. Türkis blaues Wasser, schneeweisser Strand, Kalkfelsen mit Grünbewuchs und der blaue Himmel. Ooahhh war das ein paradiesischer Anblick, atemberaubend. Weiter ging‘s an die Hotwater –Beach. Dort kann man mit einer Schaufel ein tiefes Loch in den Sand graben und nach stunden schweisstreibender Arbeit  und ein Loch so gross wie ein Meteoriteinschlag kommt heisses Wasser aus dem Sand. Wir machten das natürlich nicht, aber man sah die tiefen Löcher  die von anderen Leuten gegraben wurden.  In Tairua trafen wir uns mit Yvonne und Markus zu einem Kaffee. Die beiden sind auch aus Olten und unterwegs in NZ. Sie waren jedoch auf dem Weg nach Norden.  Es war sehr interessant ein paar Geheimtips auszutauschen und wieder ein bisschen mit bekannten zu plaudern. Sie überliessen uns dann ihren Roadatlas, welcher sehr ausführlich die verschiedenen Regionen von NZ beschrieben hat. Vieeelen herzlichen Dank den beiden! Weitere hunderte von Kurven entlang der Coast-Road verliessen wir diese dann in Tauranga, um Landeseinwärts nach Rotorua zu gelangen. Durch riesen Gebiete, in welchen Holzbau betrieben wird. Riesen Flächen mit Tannen angepflanzt, um nach x Jahren für die Holzindustrie zu fällen. Neben der Strasse auch sehr oft einfach grüne Wiesen voller Schafe. Dann wieder Reben oder sonstige Gemüse-und Früchteplantagen. Mal wieder Milchkühe, die vor dem Stall ein riesen tohuwabou  machten, damit sie endlich gemolken werden.  Was auf der Strasse auch sehr oft zu sehen ist,  sind die von uns benamsten „Pfltsch“ . Uebersetzt Opossum. In allen Formen sind diese zu bestaunen. Mal Flach, mal aufgeblasen, mal verstückelt, mal nur noch ein Stück Fell. Road Bump’s werden sie hier von den einheimischen genannt. Da dieses schnüffige Tierchen aus Australien eingeschleppt wurde, hier keine natürlichen Feinde hat, vermehrt es sich auch prächtig. Die Neuseeländer machen regelrecht nächtliche Jagdaktionen, welcher mit dem Auto am meisten überfahren kann. Brutal anzuhören, jedoch wichtig, damit die Mengen kontrolliert werden können. In Rotorua angekommen hatten wir wieder ein super Näschen und kriegten in einem sehr sauberen und herzigen Backpackers ein Bett. Im Fat Dog Restaurant kriegten wir ein ganz feines Diner und bald waren wir wieder in der Heia.

 

50. Tag  17.11.2010

Mit einem feinen Espressokaffe begannen wir den Tag. Herrlich blauer Himmel, der Schwefelgestank, welcher Rotorua ausmacht blieb beinahe aus, so dass wir frischen Mutes Richtung Süden fuhren. Auftanken, Scheiben putzen und weiter ging‘ ins  Waiomangu Tal, wo wir einen Walk machen wollten. Dieser kostete uns jedoch fast 40 Dollar, so entschieden wir uns nach Waiotapu ins Volcanic Wunderland zu gehen. Nachdem sich Sile um 30 km kurz verfahren hat, kamen wir dort an und entdeckten lauter verschiedene vulkanische Aktivitäten. Mal war es ein Schlammsee der kochte, dann ein Krater in dem es nur so vor sich hin blubberte, dann ein leuchtend gelbes Loch im Felsen aus dem Rauch emporstieg, dann ein See  in dem lauter „Blöterli“ zu sehen waren etc. Einmal wurden wir sogar als Statisten in eine Filmszene aus dem neuen Harry Potter miteinbezogen. Da war doch eine Familie unterwegs, die genau so aussah wie die Familie Wisley aus dem Film. Unglaublich. Nach einem kleinen Lunch fuhren wir dann zügig südwärts, um am Donnerstag  Mittag dann unser Auto in Wellington abgeben zu können.  Entlang des Lake Taupo, mit noch kitschigeren Fotospots, dann am grossen Vulkangebiet Tongariro National Park vorbei, mit  dem 2797 hohen Vulkan Mt. Ruapheu. Der imposante schneebedeckte  Berg und sein  kleiner Bruder der  Vulkankegel daneben zog  uns ins seinen Bann. Durch ein Gebiet hindurch, mit vielen Baustellen auf der Strasse, gottverlassen und mondwüstenähnlich, gelangten wir nach Waiouro. Dort  ein WC Stop eingelegt gleich weiter durch etwas grüneres hügligeres Land. Quasi durch Shepworld hindurch. In North Palmerston angekommen, beim Türken eine feine Pizza genossen, verfielen wir schnell in tiefen Schlaf, diesmal in einem etwas komischen Backpackers, aber es war einigermassen sauber.

 

51. Tag 18.11.2010 

Von North Palmerston aus fuhren wir auf dem 56 Ausserorts Strasse (max. 100 km/h) nach Levin, dann der Küste entlang Richtung Wellington. Pünktlich vor 12 konnten wir unseren Sunny bei der Autovermietung abgeben und der Vermieter fuhr uns in die City ins Backpackers, gleich neben dem Bahnhof. Dies war  gut gewählt, so dass wir am nächsten Tag auf den Shuttle Bus zur Fähre gehen konnten. Wir haben unser Gepäck im 8er Zimmer abgelegt um danach gleich die City unsicher gemacht.  Roli Benkö haben wir versprochen, wenn wir eine Cremeschnitte finden, senden wir ihm eine MMS J Mmhh, es war lecker, denn auch Kiwis machen ganz feine Cremeschnitten. Unser Nachtessen kauften wir in einem  grossen Einkaufscenter. Marina war hin und weg aufgrund der grossen Gestelle, super schön hergerichteten farbigen Gemüse und Früchteauslage und der Auswahl an Dingen, die es bei uns nicht gibt. Angefangen bei den Medikamenten, welche man hier einfach im Gestell rausnehmen kann! Wir gingen dann zurück zum Backpackers und „nöscheleten“, räumten unsere Rucksäcke wieder ein und aus, lasen, duschten, schrieben Wochenbericht und sortierten wieder mal unsere Fotos. Herrlich mal einfach die Seele baumeln zu lassen und  zu leben! Man sollte sich öfters eine solche Reise zusammensparen, um mal wieder Geist und Seele in Einklang zu bringen.

 

52.Tag  19.11.2010 

Bereits um 6.30 Uhr standen wir auf und machten uns bereit. Mit Annemarie, eine deutsche Reisende, mit der wir unser Zimmer teilten, hatten wir schnell Kontakt und sie wusste, dass ein Shuttle Bus vom Bahnhof zum Ferry Terminal fuhr. So folgten wir ihr am morgen  früh in den Central Bahnhof  und für nur 2 Dollar wurden wir zum Terminal gefahren. Eingecheckt wie im Flugzeug, betraten wir das riesen grosse Schiff . Dort traffen wir auf  eine recht  grosse Gruppe Neuseeländische Hells Angles (Tribesmen). Zum Teil waren die im Gesicht,  an Armen und Händen tätowiert und waren schon am Morgen am Bier trinken. War noch krass, wenn man bedenkt, dass sie so wieder Motorrad fahren. Das Schiff war riesen gross, mit 2 Kinos, Ruheräumen, Cafes, Food Courts usw. So genehmigten wir unseren ersten Kaffee und ein Toastsandwich und setzten uns in die Ruheräume.  Die Überfahrt war sehr angenehm und recht ruhig. Nach ca. 1.5 Stunden war bereits wieder Land in Sicht. Die Südinsel Neuseelands! Dann ging es nochmal  so lange durch den  Fjord (Sound) , bis wir in Picton,  cm genau rückwärts einparkierten. Wir verabschiedeten uns von Annemarie und gingen unser Auto holen. Die Autovermietung war noch mit handschriftlichem Betrieb gesteuert. D.h. Alle Verträge wurden noch von Hand aufgesetzt. Die Langsamkeit, welche manchmal vor sich geht, lässt einem denken, hier in Neuseeland bleibt die Zeit stehen.  Von Picton fuhren wir  direkt nach Kaikura, weil uns  Yvonne und Markus einen Geheimtip gegeben haben. In einem  idyllisch gelegenen Bach ca. 10 km vor Kaikura gelegen sind ganz viele kleine Seelöwenbabys, welche man in einem kleinen Pool am Wasserfall sehen kann. Als wir kamen, waren keine Babys mehr daL Ach…….. sniff, die waren alle zu gross  und sind schon im Meer am herumtollen. Wir waren sooooo entäuscht. Dafür sahen wir am Strand in den Steinen etliche ältere Tiere kämpfen, faul herumliegen oder sich  im Wasser tummeln.  In Kaikura hatten wir jedoch wieder ein ganz lustiges Plätzchen in einem Backpackers mit ganz vielen lustigen Leuten. Eine 18-Jährige Schwäbin die ihre Kuscheltierchen mit dabei hatte, ein ganz sportliches Girl, dass  mit dem Fahrrad unterwegs war und ein scheuer recht haariger Israeli,  ca. 25 jähriger, der sein Broccoli mit kochendem Teewasser aus dem Teekocher zum garen bringen wollte. Mittlerweile haben wir auch herausgefunden, bzw. Annemarie hat uns erklärt warum es so viele Deutsche sich immer so komisch verhalten, wenn sie deutschsprechende Leute sehen. Das heisst sie verstehen echt kein schweizerdeutsches Wort, machen dann jeweils grosse Augen, wenn wir auf Hochdeutsch switchen. Wir fallen jeweils fast um vor Lachen. Die wollen eigentlich raus aus Deutschland, haben genug, gehen weit weit weg und was treffen sie dort? Wieder nur deutsch sprechende. Irgendwie noch verständlich reden zum Teil Päärchen gar englisch miteinander um unerkannt zu bleiben. Zum Teil reisen doch sehr introvertierte, kindliche, scheue, verdrückte Leute durch dieses Land. Da denken wir uns manchmal, wie kommen die denn durch, wenn sie nie getrauen andere anzusprechen. Was uns ebenfalls auffällt, sind die vielen sehr jungen Reisenden. Kaum 20 und können schon über mehrere Monate herumreisen. Studierten diese doch bis kurz vor Beginn der Reise, konnten ja kaum arbeiten und was zusammensparen.  Wir fragen nun laufend die Jungen, von wo sie so viel Geld haben um eine solch weite Reise anzutreten.  Die einten sagen, die Eltern helfen schon auch ein bisschen mit, aber mit dem Ersparten, wenn das auch nur 4000 Euro sind wollen sie versuchen ein halbes Jahr durch zu kommen. Somit essen sie jeden Tag Reiswaffeln mit Nutella oder nur Cornflakes, damit das Geld dann auch reicht. Verbruzzeln das meiste Geld in massiv überhöhten Preisen bei Touren oder in Queenstown mit Bungy Jumping, Canonying, Tandemfallschirmsprüngen usw. Dies alles kann man in der Schweiz eigentlich für weniger Geld auch haben, für das muss man nicht mal nach Neuseeland reisen. Was sehr auffällt ist, dass die Neuseeländer total überhöhte Preise bei allen Touren und Aktivitäten verlangen. Kannst sozusagen mit dem Bus durch NZ, daneben musst du diese Touren buchen, damit du was siehst vom Land. Schlussendlich ist das Budget höher zu setzen, als wenn ein günstiger Mietwagen gebucht wird und in günstigen Unterkünften geschlafen wird. Das Benzin fürs Auto ist in etwa gleich teuer wie bei uns in der CH. Am Abend bruzzelten wir uns ein einfaches  Essen, dass aus Pasta und Tomatensauce ein bisschen gespickt mit Rüebli und frischen Tomaten bestand. Zum Dessert gab es feine Schoggi Petit Peurre.

 

53. Tag 20.11.2010

Schon um 9.00 Uhr waren wir wieder unterwegs zur  Westküste über den Lewis Pass. Da fahren wir durch total unbewohnte Gegenden. Schaf-oder Kuhweiden rechts und links, dann mal wieder Pferde, Alpacas, Rehe und dann wieder Schafe.  In einem Dorf  (uahh wie ein Geisterdorf aus dem Film Hostel) mussten wir tanken. An einer Tankstelle wo der Tankwart geringelte Kniesocken trug. Der einte weiss rot der andere weiss blau.  Nur noch raus hier. Richtung Westküste. Irgendwann nach 100 Kurven und ein paar platten „Pfltsch“ fuhren wir durch ein Tal, welches an den Berghängen voller gelber Sträucher war. So ähnlich wie bei uns die Forsizien. Diese Pflanzen betörten das ganze Tal mit einem frischen Duft, welcher dem Parfüm Sun (glaube Jil Sander)gleich kam. Mhhhhh wir machten die Fenster auf und liessen uns quasi parfümieren. Weiter in die Berge rauf, Richtung Schnee und leider dann auch Nebel und Regen fuhren wir durch urwaldähnliche Wälder. Wenn man die Augen schloss (natürlich nur die, welche gerade nicht fahren musste), konnte man sich vorstellen, dass jeden Augenblick ein Dinosaurier aus dem Wald kommt.  So ursprünglich und unangetastet scheint diese Welt hier zu sein. Auf dem Weg nach Westport hatten wir noch sportliche Action, ein  Radrennen,  welches uns ca. 30 km lang begleitete. In Westport (Statdt wie aus einem Psychothriller) gingen wir kurz einkaufen, dann an den Leuchtturm raus, wo wir etwas kleines Essen wollten. Da der Wind recht zügig war und der Nebel nass, blieben wir im Auto sitzen und wurden dann von einem Kiwi-Wachtel-Fasan-Huhnähnlichen Wesen angegriffen (Es war ein Weka, hat uns Regan erklährt). Schlussendlich wollte es gar auf die Kühlerhaube rauffliegen. Es roch wohl das Essen.  Weiter ging die Fahrt entlang der Küste, über Einbahnbrücken, durch Wälder, über Berge und direkt entlang vom Meer. Bei kurzen Stopps, konnten wir eindrückliche Fotos  der Mystischen Brandung machen. Ja, ok, ausser an einem absolut gut zugänglichen Parkplatz, da störten wir bei der Heranfahrt zwei Liebende bei ihrem Schäferstündchen. Die Scheiben waren so angelaufen, dass wir gleich kehrt machten um sie weitermachen zu lassen. Dies am hellichten Tag. Tztztzt……grins. Bei den Pancakerocks machten wir Halt, um die aufeinandergelegten Felsen zu betrachten, die durch jahrelange Wasser- und Windeinwirkungen entstanden sind.  In Greymouth angekommen hatten wir wieder eine super Nase, was die Wahl des Backpackers betraff. Im Global Village nahmen wir uns wieder mal ein 2er Zimmer. Jedes Zimmer war anders gestaltet, von verschiedenen Ländern waren  typische Sachen an den Wänden, es wurden mit verschiedene Farben gestrichen. Wir waren hin und weg, genau so haben wir uns das vorgestellt. Uhhh, da könnte man fast bleiben wollen.

 

54. Tag 21.11.2010 

Uns war so wohl in dieser Lodge, dass wir ein bisschen länger liegen blieben und ausgiebig frühstückten. Um ca. 9.45 Uhr waren wir wieder auf den Rädern um die fast 400 km nach Wanaka zu schaffen.  Wir fuhren wieder durch unglaublich interessante Gegenden. Wälder, Urwälder, verschiedene  Strände, entlang riesiger Felder grasender Schafe. Was auch sonst, wir sind ja in Neuseeland!:-) Beim Franz Josef Gletscher erkundigten wir uns im Visitorcenter für die Walks zu den Gletschern. Wir entschieden uns für den Fox Gletscher, weil der am einfachsten zugänglich ist. Auf dem Walk sahen wir auch, wie sich der Gletscher seit über 200 Jahren bereits zurückzog. Die Fahrt ging weiter und das Wetter wurde immer besser. Riesige Flächen voller Wald, unberührte Natur, Schneeberge, das Meer das zu unserer rechten Seite und Unterwäsche am Stacheldrahtzaun.   ……. Was war das? Nocheinmal zurück…… BH’s und Männerstrings in einer Reihe an einem Stacheldrahtzaun aufgehängt. Bremsen, umkehren, nochmal schauen. Wir lachten Tränen. Welchem Menschenhirn kommt es in den Sinn, mitten in der Pampas Unterwäsche über ca. 20 Meter lang an einen Stacheldrahtzaun zu hängen?  Hätten wir unsere, welche wir alterswegen entsorgt haben auch dort dran hängen können……grins.  In Haast wollten wir was Kleines essen. Da es Sonntag  war, hatte auch das einzige Restaurant im Ort ( 10 Häuser und ein neues Motel) zu. Wir haben immer mehr Höhe gewonnen und sind durch unglaublich schöne Täler mit türkisblauem Flusswasser (Schmelzwasser) und  unendliche Wäldern gefahren. Wasserfälle und Chinesen…………. Uahhhhh wieder einmal werden wir traumatisiert von den Blitzlichtern und lauten Stimmen. Nur eins, bloss weg und in Wanaka ein schönes Backpacker suchen. Dies gelang uns dann auch. In der grossen Küche haben wir uns was geköchelt, den Reisebericht geschrieben und  fielen todmüde ins Bett.

 

55. Tag 22.11.2010

Schon bald haben wir das Backpackers verlassen, eingekauft, getankt, schon fuhren wir  durch ein ebenso unberührtes Tal nach Queenstown . Wie wenn in jedem Moment Orlando Bloom auf dem Pferd den Hügel runter geritten kommt, also wie im Film Lord of the Ring, wo auch Szenen in dieser Gegend gedreht wurden.  Zur Abwechslung waren die „Pfltschs“ hier meist Hasen und keine Possum. Queenstown ist eine Stadt für Leute die gerne Geld ausgeben, darum machten wir die Besichtigung nur aus dem  Auto. Weiter ging die Fahrt durch unberührte Täler, Schluchten, entlang grosser blauer Seen, Farmland, Schafweiden nach Te Anau. Bei einem Fotostopp wurden wir von den Bergpagageien, den Kea’s unterbrochen. Der Freche Kerl wollte an unsere Gummidichtung in der Autotüre ran. Jetzt wissen wir auch, warum die Wagen hier meist Plastik- Schutzhüllen um die Türen haben. In den Milford Sound gelangten wir schlussendlich durch den Homer-Tunnel am Ende des Tales. Dieser führte uns schlussendlich in einen Fjord. Auch hier kommt einem die Gegend zum Teil bekannt vor, wenn man den Film Herr der Ringe gesehen hat. Wir haben auch Berge, Täler, Schneebergen, Wanderwege in der CH.  Aber nie in dieser Grösse, nie so naturbelassen und NIE NIE so unbewohnt und ohne Menschen wie hier. Das ist auch genau das, was viele Naturliebhaber  auf die Südinsel von Neuseeland treibt. Unendliche Wälder unberührt und verlassen. Keine Dörfer, keine Städte, keine Bergbahnen, keine Autobahnbrücken. Stunden um hinzukommen so lange sind die Wege. Diese  haben wir ja jeweils auch wenn wir in die Berge wollen. Aber nicht wegen der Entfernungen sondern wegen dem Stau auf den Strassen und dem Schlangenstehen an den Bergbahnen. Im einzigen BBH am Ende der Welt fanden wir dann doch noch ein Plätzchen für die Nacht. Hier im Milford Sound hatten wir keinen Natelempfang, also amüsierten wir uns am Home Kino Programm im Aufenthaltsraum. Und da…… da stand er in der Küche! Robbie Williams! Der sah aus wie Robbie, war aber sein Doppelgänger.  Früh gingen wir zu Bett, denn wir hofften am Morgen früh  den Mitre Peak ohne Wolken zu sehen.

 

56. Tag   23.11.2010

Um 7 Uhr sind wir aufgestanden und nochmal zum Parkplatz gefahren um super gute Fotos zu machen.  Der  Mitre Peak  (Cardinalsmütze) ist der wohl meistfotografierte Berg in Neuseeland. Meist ist er von einem Wolkenband umgeben , für uns jedoch  präsentierte er sich im besten Licht.  Die Rückfahrt war wiederum spektakulär.  Durch den Homer  Tunnel (einspurig und ohne Licht), entlang  klarer Bergseen in welchen sich die Berge spiegelten, Lord of the Ring Landschaften und wieder mal vielen Kurven. Das Benzin reichte noch gerade bis nach Te Anau, dann tankten wir auf und buchten im Visitorcenter eine Horsetrek (Ausflug hoch zu Pferd). Auf der Farm angekommen, wurden wir kurz instruiert, setzten unsere Helme auf und los ging es schon. Wunderschöne Rennpferde welche vom Farmer gerettet werden und zu Trekking-Pferde ausgebildet werden.  Erst hatte Silvia ein bisschen Angst, denn sie musste die Angst vor diesen grossen Pferden loswerden.  Doch die angenehme und sensible Art wie der Farmer  und seine Tochter Emma die Pferde behandelten, gaben ihr  Vertrauen.  Der Ritt war sehr angenehm und extrem entspannend. Durch hohes saftiges grünes Gras, durch Schafweiden,  dazwischen ein Hügel hoch um dann eine atemberaubende  Sicht bei schönstem Sonnenschein über den Lake  Te Anau  in die Schneeberge zu haben. Kitschiger ging es nicht mehr!  Nach 2.5 Stunden diese Natur geniessen und mit dem Farmer und seiner Tochter noch ein bisschen plaudern machten wir uns auf den Weg nach Otautau. Dort wohnen die Freunde von Silvia, welche wir besuchen und dort wollen wir dann auch wenige Tage bleiben. Von Regan und Sylvia herzlich empfangen, durften wir die Gästezimmer beziehen. Das Haus wurde 1915 gebaut  und ganz herzig renoviert. Die Räume haben zum Teil noch Kamine und die Decke ist hoch gebaut. Neben den Schafen, den selbst aufgezogenen Lämmer und Kälber sind die Hunde Sandy und Roli, die Katzen Leo, Scoobie und Disy ebenfalls im Haushalt integriert. Die kleine Farm liegt ein paar Fahrminuten von Otautau weg, ist herrlich in der grünen Landschaft eingebettet. Ein Stall für die  Tiere/Maschinen und  ein grosses Stück Land  umgeben das Haus. Wir sind entzückt und wurden sogleich zu Fisch and Chips eingeladen wo wir uns vieles zu erzählen hatten. 

 

57. Tag 24.11.2010

Wir liessen uns Zeit um aufzustehen, machten uns ein feines Frühstück,  machten unsere Wäsche, die draussen an der Wäscheleine in 30 Minuten trocken war. Denn das schöne Wetter ist uns immer noch treu. In Riverton machten wir  dann Halt an der  Riverton-Rocks und genossen das Spiel der Wellen in den Felsen. Nach Invergargill fuhren wir zum Stirling Point am Bluff. Dort tranken wir im Restaurant Drunken Sailor einen Capuccino. Gemühtlich ging es wieder nach Otautau, mit kurzem Shoppinghalt, um die Zutaten für Marinas Schoggimousse zu kaufen.  „Zu Hause“ war dann ein wenig faulenzen, Berichte schreiben und Fotos laden angesagt. Als Regan und Sylvia wieder von der Arbeit zurück kamen, wurden wir zu einem Barbeque eingeladen auf dem von Regan gewonnenen super grossen GrillJ Mhmmm yumiiii Nach einem kurzen Spaziergang zu den Nachbarskühen (ca. 1000 Stück) haben wir sehr viel über Farmtiere und Landwirtschaft erfahren. Das lustigste aber war, die 1000 Milchkühe, sind alle an den Zaun gerannt und haben uns angestarrt und angemuuht… Auch die Schäfchen und Kälber, von Sylvia und Regan, sind so zutraulich und hören sogar auf ihre Namen.

 

58. Tag 25.11.2010

Regan und Sylvia waren schon lange bei der Arbeit, als wir uns aus dem warmen Bett bewegten. Mal wieder ein bisschen Plägern, Faulenzen, Fotos herunterladen, lesen, mit den Hunden spielen und die kleinen Lämmer begrüssen. Ein bisschen herumhängen, Kaffe vor dem Haus auf dem Bank trinken und die Hunde mit Streicheleinheiten verwöhnen. Dazwischen aufstehen und für die Katzen Portier spielen und einfach mal sein, ohne km zu fahren. Wir bereiteten zusammen die Aelplermacaronen, die wir unseren Gastgebern zum Diner machten bereits schon vor und unternahmen dann einen Spaziergang zum Nachbarsbauern. Sylvia telefonierte am Abend zuvor mit dem Manager der Melkstation, dass wir kommen werden. Da stand aus Metall ein stallähnliches Gebäude, jedoch auf einer Seite offen und zwei riesen Aluminium Tanks standen davor. In der Mitte des Gebäudes war ein Karussell mit 64 Kühen darauf. Erst sahen wir nur drehende Kuh-Hintern mit den Melkmaschinen angezapft. Das sah so lustig aus, war aber enorm effizient. Regan sagte uns, dass er in 7 Minuten (schnellste Zeit) es schaffte alle 64 Kühe zu melken. Enorm effizient diese Maschine, wenn man bedenkt  dass fast 1000 Kühe in glaube 4 Stunden waren dies,  gemolken werden. Die Kühe warteten in der Schlange und liefen selber in das Karussell hinein. So wie auf der Skipiste am Sessellift, da stehen manchmal auch viele Kühe.:-))) Wenn die Runde fertig war bewegten sie sich selbständig rückwärts wieder hinaus. Der Melkbetrieb wird als Einmannbetrieb geführt. Der „Philippiner“ der dort arbeitet  sieht zum Beispiel auch wenn eine Kuh nicht gemolken werden darf. Der Computer  liest die Strichcode an den Plastikohrringen der Kühe und gibt die entsprechenden Kommentare ab. Für uns war dies ein ganz interessanter Ausflug und wir lernten aufgrund der Erklärungen durch Regan und Sylvia das kleine 1x1 von Milchwirtschaft in Neuseeland Süd. Die grossen Tanklastwagen fahren dann  diese Melkstationen an und bringen die Milch in die Verarbeitungsfabriken.  Auf dem Rückweg begrüssten wir die 18 Kälber, die drei Jungstars (Stiere), die Schafe mit ihren Jungen und die allein gehaltenen Lämmer. In diesem Gehege sind nur die von Sylvia und Regan von Hand aufgezogenen Tiere. Vicky, ein besonders zahmes Lamm hört auf seinen Namen und wenn wir ihm riefen, kam es laut schreiend auf uns zugerannt. Das war sooo süss, könnt ihr euch gar nicht vorstellen.  Am Abend überraschten wir die beiden mit dem Diner, tranken ein Glas Wein dazu und plauderten über alles Mögliche. Auch politisches und wirtschaftliches aus dem Leben im Southland erfuhren wir und diskutierten über die Unterschiede  zu Europa. Um 21.30 gaben die Hunde an und ein Auto fuhr vor. Roger, der Nachbar (5 km weiter weg)  kam noch auf einen Kaffee und Schwatz vorbei. Das war ganz lustig und Regan musste ihm auch sofort auf die Nase binden, dass Marina kochen kann und Krankenschwester ist. Uhhh der machte riesen grosse Augen und fragte sie, ob sie hier bleiben wolle! Das war so lustig, Silvia konnte sie dann nur noch retten, indem sie 20 Kamele für Marina verlangteJ Und Regan wollte ihm beibringen wie man in Ch-Dütsch „Schätzeli„ sagt. Wir krümmten uns vor Lachen. Das war so ein lustiger interessanter Abend mit echten Neuseeländern. We will never forget this evening! Wir schenkten ihm dann ein paar Sörchle-Sticker und einen soll er auf sein Auto hinten kleben. Mal schauen ob wir nun noch einen weiteren Sörchle-Gugge Fan in Neuseeland haben. Denn Regan ist unser grösster Fan! Er schaut sich regelmässig auf unserer Page die Fotos an und hört die Songs, welche dort drauf sind. Wir gingen dann lächelnd und happy zu Bett.

 

59. Tag 26.11.2010 

Dafür war der Abschied umso schwerer für uns. Lange haben wir uns gefreut uns wieder zu sehen, nun ist leider schon wieder der Moment des Abschiedes gekommen. Traurig, dass wir diesen schönen Platz bei Regan und Sylvia und  in ein paar Tagen auch dieses schöne Land gegen die kalte, dunkle und verschneite Schweiz, mit den Schwarz-Weiss Denkmuster der Menschen wieder eintauschen müssen. In Wanaka haben wir in einem Backpacker folgendes Zitat gelesen: „Reisen ist wie ein Buch lesen.  Wer nicht reist, der liest nur die erste Seite eines Buches“  Dieser Satz prägte von nun an unsere Reise. Die Fahrt Richtung Christchurch führte uns ganz im Süden durch die Catlins. Wunderschöne hüglige Graslandschaften zu unserer linken und unberührte, leere Strände zu unserer rechten. Atemberaubende Aussichten und immer begleitet von den weidenden Schafen und Kühen. Am Nugget Point besuchten wir das Ligthouse und sahen rundherum die spielenden, kämpfenden und stinkenden Seelöwen. Das war so lustigen diesen drolligen Tieren zuzuschauen, dass wir fast eine Stunde an diesem schönen Plätzen verweilten. Die Fahrt ging weiter durch nun flaches Farmland, durch Farmerstädtchen und wieder Entlang von wunderschönen postkartenähnlichen Landschaften. In Dunedin schauten wir uns den wunderschönen Bahnhof an, welcher renoviert war. Es ist doch noch anzufügen,  nachdem Sile nun dann doch noch einmal auf die falsche Strassenseite gelangte. Denn die hatten da in den einten Strassen Einbahn, in den anderen nicht. Das war ein bisschen verwirrend. Ausser einem kleinen Hupkonzert und ein paar Stinkfingern passierte nichts.  Die Sonne verwöhnte uns wieder mal mit kitschig blauem Himmel und an den Moreaki Boulders machten wir dann unseren letzen Spaziergang für diesen Tag. Dort an einem wunderschönen Strand liegen sie einfach, die kugelrunden Steine, wie dort hingelegt zum trocknen oder abholen. Nach diesem schönen Strand fanden wir in Olive Crove Hostel ein Plätzchen zum schlafen und ein Bijou von einem Garten. Die Besitzerin Lyn und ihr Ehemann Kim kauften das ehemalige „Pfadihaus“ und machten einen Garten Eden daraus. Auch hier wieder begrüssten uns zwei langhaarige Katzen. Wir glauben in Neuseeland haben alle Leute langhaarige KatzenJ Wir brutzelten uns die Pasta, welche wir noch dabei hatten und gingen alsbald dann zu Bett. Denn Kopfschmerzen plagten uns. Wir denken dass es von der „nicht mehr vorhandenen“ Ozonschicht kommt. Hier in Neuseeland ist es sehr gefährlich, sich an der UV-Strahlung auszusetzen, denn die Ozonschicht ist hier so nah am Südpol fast nicht mehr vorhanden. Vielleicht hatten wir zu viel Sonne für diesen Tag.
 

60. Tag 27.11.2010

Wir waren sehr früh auf, denn wir mussten die fast 300 Km nach Christchurch schaffen, sonst würde das Power-Shopping ins Wasser fallen.  Wir fuhren wieder durch Städtchen, welche einem Film aus den 50-Jahren glichen. Da ist irgendwie die Zeit stehen geblieben, dachten wir uns. Die alte Hafenstadt Oamaru gefiel uns am besten von allen Städtchen, welche wir auf unserer Tour durch Neuseeland getroffen haben. Als dann im Radio die Musik  „The Old House from Rocki Tocki“ kam und wir durch diese Strasse mit den alten Häusern fuhren,  wurden wir  3 Minuten lang in der Zeitmaschine 50 Jahre zurückversetzt. In Oamaru hat es seit Jahrtausenden eine Blue Pinguin Kolonie, welche dort via Visitor Center von äusseren Einflüssen abgeschirmt wird.  Diese Abschirmung kostet bei  der Abendvorstellung ( wenn die Pinguine abends von der Jagd zurückkommen) ganze 25 Dollar Eintritt. Am Tage kann man die brütenden Tiere jedoch nur in den Brutkästen finden. So entschieden wir uns den Tageseintritt von 12 Dollar nicht zu zahlen und fuhren weiter nach Christchurch. Entlang  von Farmerland, km lange topfebene kurvenlose Strassen. War eigentlich landschaftlich sehr langweilig. Wenn nicht überall die Leute ihre Oldtimer für eine Weekendfahrt in Betrieb genommen hätten, wäre gar nix  gelaufen. So hatten wir doch noch ein bisschen Abwechslung. In Christchurch fanden wir  in einem Backpacker ein zweier Zimmer und los ging‘s in die City. Nachdem wir in jedem Souvenirladen die Preise verglichen hatten, waren wir uns einig: Hier hat die Chinesen-Mafia noch keine Preisabsprachen.  So kauften wir für unsere Lieben und für uns selber recht günstig ein.  Beim Picknick auf dem Cathedral Sqaure hatten wir so einige Unterhaltung mit dem was so lief auf diesem zentralen Platz von Christchurch. Im Backpacker zurück packten wir unsere Sachen und wollten dann Nachtessen kochen. Doch in dieser Küche eher dann doch nicht. Das war die schmutzigste und unordentlichste Küche, die wir auf unserer  Reise angetroffen haben in den Backpackers.

 

61. Tag  28.11.2010

Wir schliefen ein bisschen länger und  mussten bis 12 Uhr das Auto abgeben. Wir waren froh, als dies erledigt war, denn das Auto war ein kleiner  Schrotthaufen.  Die Fahrertüre fiel beinahe runter, als man sie öffnen bzw. schliessen wollte. Der Km Stand war auf 192000 als wir das Ding abgaben und wenn wir einen Hügel hinauf einen Lastwagen überholen wollten, ging das  Bodenblech durch. Wir halfen dann jeweils mit und wippten nach vorne und nach hinten. Das Autofahren ist in Neuseeland sehr angenehm. Ausserhalb der grossen Städte hat es nicht viel Verkehr, die Strassen sind schön ergonomisch gebaut (Carrerabahn) und die Fahrer im gross und ganzen tolerant. Mit der  Geduld lässt sich jedoch nicht so spassen bei den Kiwis. Jedoch wenn von zwei Spuren in eine eingefädelt werden muss, funktioniert das dermassen fliessend und einwandfrei, da könnten sich die lieben EGO Autofahrer bei uns in der Schweiz ein Vorbild nehmen. Die Autos sind grundsätzlich geprüft, jedoch haben wir so manches Auto mit abgelaufenen Pneu und enorm rauchenden  Auspuffen gesehen, dass wir sehr bezweifeln ob da jeder jeweils hingeht.  Auf der Südinsel unterwegs haben wir dermassen viele Wohnmobile gesehen, die die engen Kurven und zum Teil nur Einbahnstrassen unter die Räder nehmen. Das Vorwärtskommen ist somit nicht ganz so schnell wie mit einem normalen Mietwagen.  Auch das Finanzielle haben wir mal so berechnet. Da gibt es drei Varianten:

Wohnmobil: sehr teuer zu mieten, plus zusätzlich auf Campgrounds Gebühren und zu diesem Zeitpunkt nachts um die 5-10 Grad Temperatur. Da empfiehlt sich ein WOMO zu mieten mit Standheizung. Vorwärtskommen eher langsam.

Interrail Zug und Bus: Tickets, bei denen man Stunden bezahlt, pro gefahrene Stunde 6 Dollar. Sehenswürdigkeiten müssen separat angefahren werden, oder mit sehr teuren Touren gebucht werden vom jeweiligen Busstopp aus.  Übernachten in Backpackers. Wenn genügend Zeit und ev. alleine unterwegs empfehlenswert.

Mietwagen: (Teuer oder Günstige Variante): Mietwagenvermietungen vergleichen, Omega auf der Nordinsel würden wir unbedingt weiter empfehlen. New Zealand Rentacar auf der Südinsel nicht. Übernachten in Motels (teurere jedoch luxuriösere Variante) oder in Backpacker (günstigere, abenteuerlichere, nicht so luxuriöse Variante) jedoch von diesen Varianten die günstigste mit 100 Dollar zu budgetieren. Essen, Übernachten, Automiete, Benzin alles dabei.

Nachdem die Schrottlaube weg war führte uns der Vermieter noch 4 min an den Airport, dort konnten wir dann den öffentlichen Bus in die City nehmen. Dort angelangt kauften wir den halben Katmandu leer und hatten dann kein Geld mehr die anderen Sachen zu kaufen, die wir noch wollten. Im Sushi Take Away genehmigten wir uns  Sushi  zum Lunch (war ja auch nur 9 Dollar). Als Beispiel in der Schweiz für diese Portion 40 Franken! Als wir uns auf den Weg machten zu unserer Unterkunft, hatten wir das Glück die St. Andrews College Drums and Pipe Band live zu hören und sehen. Das war wie ein Abschiedskonzert für uns, denn die Klänge des  Dudelsackes berühren einem einfach und die Tradition der Schotten lebt auf der ganzen Welt weiter.  Im Pub kriegten wir zum Abendessen  Pizza mit Lammfleisch und einen Griechischen Salat. Mhmmm wir genossen dies, denn sobald werden wir das nicht mehr erleben. Ein bisschen wehmütig plauderten wir über die Erlebnisse in den letzten drei Wochen und wer weiss………….

 

62. Tag 29.11.2010

Kurz und bündig, Airport, Einchecken, bye bye, sniff, Hugh und den langen langen Weg in die Schweiz zurück irgendwie zurücklegen. Marina über  Singapur nach Zürich, Silvia via Sydney-Singapur-London-Zürich.  Unsere farbigen Träume wieder ablegen, mit dem Schwarzweiss der engen Schweiz eintauschen um wieder zu arbeiten um genügend Geld zu sparen, um wieder farbig träumen zu können.  Wir haben das Buch zu Ende gelesen.  Ein neues Buch  wird ausgesucht zum lesen.