Flying Fox Trophy Oktober-November 2010

29.9.10 Dienstag war Reisetag. Wir freuten uns alle sehr auf diesen Tag, obwohl die sehr  anstrengende Reise noch bevorstand. Um 15 Uhr holte uns Clüdle in Olten ab. In Schönenwerd kamen Stefan und Fränzi dazu und schon bald verabschiedeten wir uns von Clüdle. Sie musste jedoch eine staufreie Strasse suchen um wieder  zurück nach Hause finden. Da neuerdings das durchchecken über verschiedene Destinationen nicht mehr geht, wenn man den ersten Flug mit Swiss macht,  mussten wir in Frankfurt Airport die Boardingkarten erst erstellen lassen,d.h. auch in der langen Schlange der eincheckenden warten. Nach einem relativ ruhigen Flug halb um die Erdkugel herum  konnten wir die tote Zeit auch in Singapur wieder sehr gut nutzen in dem wir die Boardingkarten für den Flug von Singapur nach Darwin ergattern mussten. War jedoch sehr gut, denn so lief die Zeit ein bisschen schneller. In Darwin durfte Stefan ein  paar Fragen wie „Willst du hier arbeiten? Hast Du Arbeit zu Hause?“ Ect.  über sich ergehen lassen und auch sein und danach mein Gepäck durchsuchen lassen. Wir wurden wohl  als nicht so  vertrauenswürdig eingestuft wie Fränzi und Thomas. Im Hotel Central endlich eine Dusche genossen und wenn auch nur kurz  in einem richtigen Bett geschlafen.

 30.9.10 Während dem in Darwin auch schon bald Donnerstag morgen war, kundschafteten wir die Stadt aus, probierten uns ein wenig an die Hitze und das Tropische Klima zu gewöhnen und machten ein paar kleinere Einkäufe, besuchten an der Mindil  Beach den bekannten Markt.  Eine grosse Gewitterwolkenfront näherte sich sehr schnell. Unter einer Barbeque Feuerstelle suchten wir mit vielen anderen Besuchern Schutz  vor dem kommenden Gewitter und dem Regen. Abends gingen wir bereits um 20 Uhr zu Bett, um am nächsten Tag dann früh auf zu stehen und unser Auto zu holen.    

1.10.10 Unser Auto, dass in diesem Moment noch so zart und jungfräulich aussah durften wir mitsamt vielem Camping-Equipment entgegen nehmen. In Palmerston Shoping Center, welches auf dem Weg in den Kakadu Nationalpark lag, wurde der grosse Einkauf erledigt. Im Visitor Center Windows of the Wetland  der erste Halt gemacht und  dann so kurz vor dem Roadhouse North Alligator geschah das unfassbare. Es war ein  Kakadu-schwarzer Tag. Ja der Kakadu war schwarz, schönes Tier mit roten Federn hat sich ausgerechnet die vier Giris mit dem gerade vor 3 Stunden abgeholten Wagen ausgesucht, um Suizid zu begehen.  So mit 2 Tonnen und 100 km/h war der schöne Vogel  hin, unsere Windschutzscheibe leider auch. Puff hat’s gemacht und die Scheibe in tausend Teile zersprungen. Unten links inkl. Kühlerhaube verbogen, paar Federn blieben noch hängen, der Rest wurde um den Rückspiegel geschleudert um irgendwo im Strassengraben liegen zu bleiben.  Danach die Vermietungs-Gesellschaft angerufen, mit Silbertape und einer Schiene die Windschutzscheibe fixiert. So konnten wir wieder weiterfahren und in Katherine dann die neue Scheibe abholen und einmechen lassen .  Am Ubirr Rock, ein Dreaming Art Side des hiesigen Stammes, mit sehr wertvollen über 20‘000 Jahre alten Wandmalereien der Aboriginal People vom Arnheimland ist ein absolut schöner Aussichtspunkt, auf dem die Geister der Träume spührbar sind. Wir sahen viele Kakadus, Kängurus die zusammen einen Boxkampf ausführten, Wasservögel und und und…. Im nahe gelegenen Campground , sehr natürlich inmitten des Waldes gelegen, stellten wir unser Zelt auf, welches für 5 Personen ausgerichtet  war. Nachdem jedoch drei aufblasbare Liegematten drinn lagen war dies voll. Fränzi und ich entschlossen uns daher, dass Stefan das Schnarchkonzert unseres Koches Thomas aus nächster Nähe mit erleben darf.  Wir suchten das Weite und richteten auf dem dort fest montierten Tisch unser Nachtlager ein.  Am riesigen Himmelszelt, welches mit millionen von Sternen gespickt war konnten wir uns kaum sattsehen. Die Luft, die mit hunderten von Mosis erfüllt war, konnten wir dafür kaum überhören. Sssssss immer um die Ohren herum, ein Känguru immer um unser Lager herumschlich und die vielen ungewohnten Geräusche unter anderem auch der Waldarbeiter, der irgendwie durch die Nacht hindurch ein riesen Stück Wald gerodet hat….:-) Die Motorsäge (Schnarchen) war kaum zu überhören.

2.10.10 Dort wo sich Schnecke und Frosch guten Morgen sagen, Stefan aus lauter Durst (kein Wasser mehr findend) morgens um 6 schon ein Bier aufmachte und wir im Auto dann doch noch ein Zwergenzelt fanden (hätten nicht draussen schlafen müssen!),  frühstückten wir mit Toast und Cornflakes. Danach packten wir alles zusammen fuhren Richtung Nourlangie Rock mit ebenso alten Wandmalereien der Aboriginal People und 37 Crad im Schatten.  In der Gooinda Cacadju Lodge, quartierten wir uns nach einer etwas schlafarmen Nacht dann in ein „goldenes Cabin“ ein. Die Preise sind in der Hauptsaison doppelt so hoch wie in der Nebensaison. Der Swimmingpool war dafür sehr sehr einladend, was wir auch sogleich wir unsere Sachen eingeräumt haben, ausnutzten. Nach den Pasta alla Tonno sassen wir mit drei ganz lustigen Aussi Blocke‘s zusammen und schwatzten so dies und das. Adam (er hatte Geburtstag), Hamish und Edi sind drei dicke Freunde, welche in den Gewässern im Norden fischen gehen.  Hamish lebt in Darwin und seine zwei Freunde aus Adelaide kamen ihn ein verlängertes Weekend besuchen. Stefan und Fränzi hatten in ihrem Cabin sogar Feueralarm, der aus dem nichts, also wohl vom Geschnarche (Vibrationen) ausgelöst wurde. Nur dass die beiden fluchtartig den Raum verliessen, aber statt der Zimmerschlüssel, der Autoschlüssel mitkam, mussten sie dann irgendwie dem Nachwächter im Schlafanzug  und  zersausten Haaren erzählen. Der glaubte es erst nicht, er wolle ihre Ausweise sehen. Zum Glück haben wir Schweizer ja unsere Identitätskarte im Pijama eingenäht. Grins.

 4.10.10 nd Stefan wurden dann um 6.30 bereits abgeholt und gingen früh morgens auf den Yellow Water Cruise. Ueber 200 Vogelarten, Leistenkrokodile (Salties) Schlangen, Wasserbüffel,  Broglas, Kingfisher, Weisskopfseeadler, Kormorane  und und und…… Chinesentölpel….. ahhh das ist ja eine komische Menschenart, immer vordrängelnd und rücksichtslos ist.  Danach war ein grosses Stück Fahren angesagt. 300 km wurden im Nu bei Tempo 130 zurückgelegt. Ein Zwischenstop wurde in den  Cutta Cutta Caves gemacht. „Viele Sterne“ in Aboriginalsprache heisst das Höhlensystem im Untergrund  weil die Tropfsteine aufgrund ihrer mineralischen Zusammensetzung wie Sterne funkeln. Wir entdeckten kleine Fledermäuse, Rot-weiss gestreifte Schlangen und grosse Spinnen.  In Mataranka Homestead angekommen, konnten wir ein ganz gemühtliches Cabin beziehen und  Skipy unser kleines Hauskänguru  begrüsste uns auch gleich. Danach gleich in die Badehosen gehüpft und runter zur warmen Quelle gelaufen. Zuerst durch einen Palmenwald  in dem es nach Sch……. Roch, erreichten wir den wunderschön idylisch gelegenen Pool blau schimmernd inmitten der Palmen. Da es Thermalquellen sind, fanden wir bei doch fast 40 Crad in der Luft im 37 Crad warmen Wasser keine Abkühlung. Aber dort entdeckten wir dann auch was so penetrant nach Sch…..  roch. Ueber unseren Köpfen in den Palmenblättern hingen sie. Hunderte von unseren Maskottchen, also die Flying Fox (Fliegende Hunde/Füchse).  Nach dem Bad machten wir uns bereit um im Restaurant der Homestead mal wieder etwas zwischen die Zähne zu kriegen.

 

5.10.10 Skipy um 6 Uhr geweckt hat, waren wir um 7. 30 Uhr schon wieder auf dem Weg nach Katherine, wo wir ein Date mit dem Automechaniker hatten, der  uns die  Windschutzscheibe des Toyota reparieren sollte. Wir trafen pünktlich ein und er wartete bereits auf uns und hatte die Frontscheibe innert einer halben Stunde  fixfertig montiert. Ach war das für den Beifahrer  eine Wohltat, die Gegend nicht nur auf einem Auge zu sehen. Auch heute war wieder eine etwas längere Strecke zu bewältigen, denn wir wollten noch vor dem Eindunkeln unser Camp finden, alles aufstellen und das Nachtessen zubereiten. In Timber Creek informierten wir uns im Tourist Office (das war die alte Police Station) wo nur paar Infotafeln und Informationsbroschüren auflagen.  Draussen fragten wir einen vorbeikommenden Ranger (Bud Spencer in Aboriginalformat), der antwortete immer schön bejaend unsere Fragen. Eigentlich wussten wir genau so viel wie vorherJ  Nach 40 km Cravel Road erreichten wir total verlassen den Campground Bullita Homestead und stellten unsere Zelte, Küche usw. auf. Die Bullita Station ist eine alte Cattle Station welche noch als Museum zur Verfügung steht.  Keine Menschenseele war dort. Bei einem Glas Wein und der Diashow von Stefan wurde auch dieser Tag mit 40 Grad Celius um 20.30 Uhr, beendet. Nachdem uns ein Rudel Dingos mit ihrem Geheule gute Nacht sagte, einige Ligthings in der Ferne zu sehen waren,  der gröbste Schweiss mit der Busch-Dusche runter gewaschen war schliefen wir müde ein. Doch auch diese Idylle sollte nicht lange von Dauer sein.

Um 2 Uhr morgens erwachten wir aufgrund starken Windböen und Donnergrollen. Das Gewitter nahte nun doch noch und so mussten wir unsere überall zerstreuten Sachen inkl. uns selber  ins Auto packen. Im Auto sitzend, vor dem Gewitter in Sicherheit befindend, dösten wir ca. 2 Stunden vor uns hin und warteten die Gewitterfront ab. Nachdem das gröbste vorbei war krochen wir in unsere noch trockenen Zelte zurück.  Totmüde machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg nach Kunnunurra. Ausser zwei kleineren Zwischenfällen mit den Behörden, verlief der Tag nahezu fast langweilig. Thomas musste das erste Mal bei einer Verkehrskontrolle ins Röhrchen blasen und auf dem Weg nach Western Australia mussten wir über den Quarantäne Zoll , bei welchem wir dann die gekauften Kartoffeln auch gleich lassen durften. Tja es lässt sich darüber  streiten wo der Sinn darin liegt, aber die Westaustralier wollen einfach keine komischen Käferchen in ihrer Landwirtschaft haben. In Kununuarra nachgefragt wie der Zustand der Gibb River Road ist, Einkäufe gemacht, günstiges Gabin gesucht und alle Sachen zum trocknen rund ums Gabin aufgehängt, konnten wir ein bisschen ausruhen von der aufregenden Nacht. Im Swimming Pool konnten wir Wellnessen, schön duschen, Wäsche machen, die Jungs waren einkaufen und um 17.30 Uhr schwirrten tausende von Flying Foxes lautlos über unsere Köpfe in die Fruit-Felder um Nahrung zu suchen. Das war wie im Film, die Vögel. Um 20.30 Uhr schliefen wir alle schon tief und fest. Durch die Zeitumstellung im Staat Western Australia ist um 18 Uhr hier bereits schon stock dunkel.  

 

6.10.10 Extrem ausgeruht, ausgeschlafen und wieder fit für neue Abenteuer nahmen wir den Weg nach Purnululu unter die Räder. Nachdem wir auf dem Victoria Highway ca. 300 km zurückgelegt haben, bogen wir links weg über eine Strasse, die zu einer sehr grossen Farm Namens „Marble Downs“ ghört,  bevor der spektakuläre Purnululu (Bungle Bungle) National Park beginnt. Auf der doch recht anspruchsvollen 4WD Strecke zeigte Stefan sein Können und es war eine absolut geniale Gegend mit Ranges (Bergketten) kleinen Creeks, Palmentälern und dann am Schluss ein ganz schöner Campground, wo uns Thomas Chicken mit feinem Risotto kochte. Nebenan war ein Eukalyptusbaum mit einer ausgehölten Astgabel, in dem ein Kakadupaar ein Junges aufzog.  Dieses verfressene Ding rief immer nach seinen Eltern, die immerzu Futter anaschaffen musste..Outback pur:-). Bei einem Bierchen , Kerzenschein, natürlich dem ganzen  gefliege und gekreuche und Erzählungen von unseren bisherigen Abenteuern liessen wir den Tag ausklingen. Danach duschten wir uns den Schweiss von der Haut unter der Outbackdusche (bestehend aus einem Wassersack und einem Schlauch mit Giesskannenkopf) und krochen in unsere Schlafsäcke im Zelt. Die Nacht verlief je nach dem wen man fragt, gut oder nicht so gut. Ligthings (Ankunft für Regen) und durch den Campground irrende Franzosen liessen uns nicht ganz so tief schlafen, wie wir hätten müssen. Aber der nächste Tag begann schon früh. 

7.10.10 Die einten ausgeschlafen, die anderen nicht so gut, fuhren wir am Morgen bereits schon um 6 Uhr los und alles ist bereits zusammengepackt.  Ohne Morgenessen machten wir den ersten Walk The Dome Walk und The Cathedrale Gorge Walk. Wunderschöne 200 Meter über uns ragten  die Pfannkuchenberge empor, sie sehen eben aus wie Pfannkuchen übereinander gestapelt. Mit den ersten Sonnenstrahlen wanderten wir  in die Schluchten hinein. Die Cathedrale Gorge ist sehr beeindruckend!Wir waren die ersten an diesem Morgen und konnten die Ruhe geniessen. Auf dem Carpark haben wir dann endlich unser Morgenkaffee und Toast genossen und die ankommenden Touristenschüttler beobachtet. Das sind 4WD Busse, welche in die Bungle Bungle fahren und bis zu 12 Passagiere transportieren können. In einer einstündigen Fahrt zum Echidna Chasm hielten wir bei einem Lookout und hatten eine wunderbare Rundsicht über die atemberaubende Gegend. Noch eindrücklicher war dann der Echidna Chasm, eine ca. 1 Meter breite Schlucht in die genau um 11.20 Uhr die Sonne hineingeschienen hat und uns einen Heiligenschein verpasste. Palmengesäumter Weg inmitten Roter Felsen, wie im Bilderband über Australien. Es wurde immer heisser und wir fuhren auf dem 43 km langen 4WD Track wieder zurück nach Turkey Creek, Tanken, eine Glace kaufen und dann entschieden wir uns den Weg nach Kununurra , die 250 km doch noch  zurück zu legen. In 3 Stunden waren wir wieder zurück in Big4 Campground und mieteten wieder ein ähnliches Cabin. Bei vier grossen Mocken Fleisch und einem Feierabendbierchen schliefen wir wieder unter einem schützenden Dach, denn der Regen blieb diese Nacht nicht aus. 

8.10.10 Wieder um 5.20 Tagwache, zusammenpacken, das Gepäck auf dem Dach mit der neuen schönen Silbernen Plane festgezurrt, letze Einkaufe im Cooles getätigt ging es endlich los Richtung Gibb River Road. Alle waren total gespannt. Die ca. 110km lange Strecke durch die Cockburn Range (im Film Australia im Hintergrund der Farm jeweils gut Sichtbar). Auf der ELQuestro Sation (heute unter Amerikanischer Führung und auch recht touristisch geführt und eher für das grössere Portmonee) hatten wir in Flussnähe einen schönen Stellplatz und bauten unser tolles Lager, nun ausgebaut mit grösserem Zelt, auf. Unser Nachbar, ein Pärchen aus Melbourne fingen an mit uns ein bisschen zu plaudern und so kriegten wir auch recht viele Infos über den Zustand der Gibb River Road. Auch diese Nacht regnete es ganz wenig, aber der Schlaf im Zelt war sehr erholsam. Alles aufgebaut, gings dann in die verschiedenen Gorges, welche auf der Farm liegen und alle auf recht anspruchsvollen 4 WD Tracks erreichbar waren. Im Amalia Gorge kletterten wir in zwei höher gelegene Wasserpool s und genossen die Ruhe und die Palmen in den Roten Felsen. Malcom Douglas in den Kimberlys, genau wie in seinen Filmen kamen wir uns vor. Auf dem Rückweg begegneten wir einer Brogla Familie (eine Kranichart, ca. 170 Meter gross, graues Gefieder mit Rotem Kopf), der wir uns bis auf ein paar wenige Meter nähern konnten. Pasta Bolognese erwartete uns als Diner und mit Erzählungen liessen wir den Abend schon um 20 Uhr in die Heia verschwinden. 

9.10.10 Um  5.20 Uhr erwachten wir vom Gesang aus dem Nachbarszelt, welche unserem Geburtstagskind Thomas alles Gute wünschten.  Im Steak House wurden wir von Stefan und Fränzi zu einem Hangover Breakefast  eingeladen und genossen auf der Terasse unter Palmen ein bisschen Luxus. Auf der Rückfahrt zur Gibb River Road gingen wir in den Zebedee Springs bädelen. Treppenartig angeordnet  liegen verschiedene Wasserpools welche mit Thermalwasser aus diesen Quellen gespiesen sind. Unter Palmen genossen wir dieses Bad in vollen Zügen und merkten erst später dass wir von Oben auch berieselt werden. Wir guckten rauf und studierten die Bäume über uns. Da schoss tatsächlich Wasser aus diesen Bäumen! Nach näherer Untersuchung durch Stefan stellten wir fest, dass nicht der Baum Wasser liess, sondern die Grillen, die darauf sassen. Mit jedem Zirppen schoss  Wasser mit hohem Druck aus dem Körper des Tieres. Faszinierend. Nach dieser von der Natur gegebenen  Sache, fuhren wir immer noch staunend weiter. Wir überquerten den Pentecost River ,  leider zur grossen Entäuschung von Stefan nur mit wenig Wasser. Er schaute sich viele You Tube Filme an, wie dieser Fluss auch mit viel Wasser überquert  werden kann und hätte dies auch versuchen wollen. Das Wasser kam dann paar Tage später schon noch.  Ein paar Creeks , Wasserlöcher, Schlaglöcher und Wellblechpisten weiter, gelangten wir bereits um die Mittagszeit in die Ellenbrae Station. Die Ownerin überraschte uns mit frisch gebackenen Scones mit Jam und Cream. Nachdem wir die Nachbarn von El Questro auch schon dort angelangt waren, tranken wir Kaffee zusammen und plauderten mit dem Owner David, der es sehr wohl und sehr gut verstand den Touristen das Geld wort wörtlich aus der Tasche zu ziehen. Bush-Businessman! Die Unterkunft, ein Outbackzimmer mit Mosinetzen, halb draussen konnten wir erst später beziehen. So genossen wir auf der Ellenbrae Station die Gastfreundschaft und durften einen Wunderschönen Gorge mit Sandstrand besuchen und dort Bädelen gehen. Wir sollen nicht reinspringen  um die Freshies nicht zu erschrecken. Aber leider sahen wir weit und breit kein einziges KrokodilL Schade! Unserem Geburtstagskind Thomas wurde gekocht, mit Kuchen und Kerzen haben wir Geburtstag gefeiert.  Da ging es auch schon los, das Unterhaltungsprogramm . Die kleinen Frösche platzierten sich gekonnt um die Lampe herum um die Mücken und Fliegen und was da sonst alles noch herumflog zu fressen. Die Zebra-Kakarlaken probierten schon beim Abwasch des Geschirres die Resten zu kriegen, die Kimberly-Käfer (wie unser Maikäfer) schossen in enormen Tempo auf die Lichtquelle zu, ohne auch irgendwie Rücksicht zu nehmen, dass noch vier Menschenköpfe vor dieser sassen.  Auf dem Boden kreuchte, fleuchte und hüpfte  es . Irgendwie juckte es auch uns am ganzen Körper und die Mosis machten sich an uns zu schaffen. Bei Fränzi über 70 Stiche, bei Silvia über 100 Stiche, bei den Jungs fast keine, denn durch trinken von Bier und dessen Ausdünstung kommen die Mücken viel weniger. Jetzt wissen wir auch warum die Aussis sooo viel Bier trinken!!:-) Wie bringt man eine leere Büchse dazu dass sie vom einten Tischende zum anderen  wandert? Man stülpe sie über einen Kimberly Käfer und die bewegt  sich wie von Geisterhand geleitet.:-))) Aber sobald alle geduscht waren und unter das Mosinetz krochen war dann bis morgens im 5 wieder Ruhe im Insektenreich.   

10.10.10 Mücken suchen sich immer warme dunkle Orte. Wo wäre es auch besser  als morgens um 5.00 Uhr im Schlafraum von so einer  Outback- Lodge? Mhmmm europäisches Frischblut…….wie Vampiere überfielen sie uns, so dass wir nach nur kurzem Kaffee ins Auto flüchteten und die Gibb River Road weiter bis zur Drysdale Station fuhren. Dort war bereits alles runtergefahren, keine Flüge mehr ans Mitchell Plateau, keine Campground mehr offen und Restaurant auch zu.  Die Wet Season hat dieses Jahr, im Gegensatz zu den letzen zwei Jahren fast einen Monat früher begonnen, so dass die Anbieter anfangen zusammen zu räumen was sehr verständlich ist. Denn wenn der Regen zu stark ist, können sie nicht mehr aus dem Gebiet raus, da mit Fahrzeugen der Weg nicht mehr befahrbar ist und auf dem Luftweg die Transporte des Materials zu teuer wären. Auch aufgrund des Strassenzustandes , den angeschwollenen Bächen und den Wasserlachen am Wegesrand  wurde auch unsere Weiterfahrt immer schwieriger. Das Auto driftete weg, denn der Untergrund war sehr schlammig. Wir wollen die Mt. Elisabeth Station am selben Tag erreichen. Von der  Abzweigung Gibb River Road bis zur Station sind es 30 km. Nach ein paar km von der Gibb River Road weg wendeten wir den Wagen um nicht die ganzen 30 km bis zur Station rauf, auf Schmierseife zu fahren. Denn wenn es Nachts nochmal regnet, wären wir am nächsten Tag nicht mehr zurück zur Gibb River Road gekommen. So entschieden wir nach kurzer Beratung, weiter in das Mt. Barnett Roadhouse zu fahren und dort zu campen.  Tja die hatten Sonntag und somit zu. So berieten wie uns weiter zu fahren und im Imintji Roadhaus, ca. 100 schmierseifige k’s weiter, zu campen. Auch dort Campground gerade eben closed.  Nochmal auftanken und dann die 160 k’s nach Derby zu fahren war dann unsere Entscheidung. Auch  der Track zu Tunnel Creek und Windjana Gorge war schon zu schalmmig, wie uns dort der Roadhausbetreiber informierte.  In diesem Roadhaus trafen wir auf zwei andere Schweizerinnen, welche doch recht unbeholfen in ihren Miniröckli, weissen Beinen und FlipFlop und ihrem Budget Nissan Patrol in der Pampas draussen standen. Keine Campingsachen dabei und völlig verwirrt, denn auch sie wollten zur Mt. Elisabeth Station rauf.  Wir gaben ihnen dann paar Tips, wo nicht gut zu fahren ist und machten uns auf den Weg nach Derby. Und während wir so über das Bushland hinwegfuhren, überlegte ich mir, wie kann man sich dermassen unvorbereitet und total nicht informiert auf eine solche Strecke begehen? Nehmen solche Beispiele durch die Internetbuchungen zu? Denn so werden die Reisenden welche sich nicht informieren wollen oder einfach zu faul dazu sind immer wieder in solche Situationen kommen.  Für uns war dieses Beispiel echt erschreckend, wie kann sich das Ziel Kimberlys als Reiseziel stecken, ohne sich je einmal darüber informiert zu haben? Sollten solche Reisenden doch nicht eher ein All Inkl.  Packet in einem 5 Stern Hotel an der Ostküste buchen? Hmmmm……  Erschöpft, die Campgrounds nach einem Plätzchen abgesucht, landeten wir im Pub, wo wir dann ein günstiges Motelzimmer mieten konnten. Uahhh wie im Film Hostel, richtig schön gruselig, aber nachdem wir im Take Away nebenan einen riesen Burger verdrückten, im Pub noch ein Bierchen tranken, schliefen wir auch schon bald wieder ein. Die dreckigen Bettlacken, die schimmligen Wände, der schmudelige Teppich und die tropfende Klimaanlage sahen wir zum Glück gar nicht richtig. 

11.10.10 Bereits um halb 8 wieder alles gepackt gings zum Flughafen, wo wir die hiesigen Gesellschaften um eine Offerte anfragten. Ziel möglichst ein gutes Angebot mit ev. Preisnachlässen, da Hauptsaison vorbei, zu kriegen. Bei Golden Eagle kein Nachlass, bei dem Nachbar von 350 auf 270 runter. Wir entschieden uns in Broome zu schauen, ob ev. noch ein günstigeres Angebot vorhanden wäre. Wenn nicht, wir den Weg nach Derby halt dann nochmal unter die Räder nehmen. In Broome haben wir ein suuuper schönes Cabin in Palm Crove Caravanpark gefunden zu einem fairen Preis und aufgrund der schönen Lage gleich drei  Nächte gebucht. Danach sind wir in Chinatown  Einkaufen gegangen und dann haben wir  im Visitor Center einige Informationen gesammelt. Kein Discount auf die Flüge. Also gingen wir auch in Broome direkt zu den Gesellschaften am Airport. Und siehe da, ein super toller Halbtagesausflug für gute 370 statt 450 Bugs. Also geht doch. Wir verabredeten uns mit dem Betreiber für den nächsten Tag 7.30 Uhr. Uahh das heisst früh aufstehen! Baked Patatos, Känguru Rollbraten und feine Apfelwähe zum Dessert und für uns Girls ein Glas feinen australischen Merlot. Viele Sachen wurden wieder einmal gemacht, das Auto rausgeputzt. Die Campingausrüstung geschrubbt, abgewaschen und wieder Startbereit gemacht. Danach ein paar Administrative Sache erledigt. Abfall entsorgt und einfach mal wieder Haushalt gemacht.  Alle ein bisschen nervös auf den nächsten Tag, sind wir um 22 Uhr zu Bett gegangen.  Mit Vorfreude auf den nächsten Tag  die Horizontal Waterfalls zu sehen, schliefen wir happy ein. 

12.10.10 Wir waren schon um 06.00 Uhr auf, frühstückten und machten uns auf den Weg zum Airport. Dort erwartete uns bereits der Pilot Dorian auf uns um uns im Namen von King Leopold Air zu entführen. Ein Columbianer, der seit er 17 ist hier lebt und den Pilotenschein hier gemacht hat. Wie Quetschten uns in die Cesna rein und schon standen wir mit dieser Rumpelkiste auf der Startpiste. Der Start war echt cool, ohne Gerüttel und Geschüttel  und schon waren wir entlang der Küste von Dampier Peninsula. Wunderschöne Strände, Rote Felsen und der blaue Indische Ozean verzauberten uns.  Auf der Nordspitze von Dampier Peninsula  am Cape Leveque machten wir auf der Bushpiste Zwischenhalt und konnten uns mit Getränken, Früchten und Gebäck im Wilderness Camp verpflegen. Wir machten einen Walk um den Leuchtturm und an den Strand, wo auch gebadet werden konnte. Keine Salzwasserkrokodile und Seeschlangen. Ansonsten wird das Schwimmen im dieser Jahreszeit nicht sehr empfohlen aus oben genannten tierischen Gründen. Weiter ging es dann mit Start auf Bushpiste und über das unendlich mit 800 bis 1000 Inseln grosse Buccaneer Archipelago mit den bekanntesten Inseln Cockatoo Island und Koolan Island, da dort im grossen Masse Eisenerz im Offenabbau abgebaut wird. Die Arbeiter leben selber auf diesen Inseln mit allem Komfort, welchen man sich denken kann. Zugänglich nur mir Flugzeug oder Schiff. Weiter gings dann Richtung Horizontal Waterfalls. Da Ebbe und Flut (hier bis 11 Meter) grosse Unterschiede  aufweisen, fliesst das Wasser zwischen zwei Felsen hindurch. Diese Felsspalte nur wenige Meter  breit ist, presst sich das Wasser mit grossem Druck dort hindurch so dass dies aussieht wie ein Wasserfall. Nach 1.5 Stunden fliegen sahen wir dieses Naturwunder von oben. Sehr eindrücklich! Empfehle diesen Flug von Broome aus jedem, der je mal dorthin kommen sollte. Buchen direkt bei den Fluggesellschaften, denn im Visitor Center zwacken sie auch nochmal 100 Bugs ab! Kurz nach dem Mittag, den Anflug aufgrund einer Quantas-Maschine ein bisschen verschoben, landeten wir wieder in Broome. Wir hörten im Funk mit wie sich der Pilot den Quantas-Maschine einfach unseren Platz schnappte und sich zwischenrein drängte. War noch Lustig so in der Luft das mitzukriegen. Grins. Wieder ganz auf dem Boden gingen wir im Chinatown was mampfen, schlenderten ein bisschen herum und rannten dann zum Auto, da das Gewitter dann in Broome doch Regen brachte. Zu Hause Ausspannen, die nun wieder nasse Wäsche drinnen hängen und ein feines Chinesisches Znacht kochen

13.10.10 Wir schliefen aus und brunchten ausgiebig erst um 10 Uhr,  danach machte jeder für sich irgendwelche Sachen, Wellness, Lesen, Wochenberichte aktualisieren usw. Nach dem Mittag wurde unser Broome-Touristenführer Stefan aktiv und zeigte uns das gelesene in der Stadt und führte uns an die verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Für uns alle war dies der wärmste Tag und die Luft hatte einem fast geschwellt. Ich kam mir vor wie eine Kartoffel im Dampfkochtopf. 40 Crad im Schatten. Auf dem Weg zum Strand begegneten wir einer Schlange (Mulga) und am Leuchtturm draussen könnten die Farbkontraste von Rot der Erde, Türkisblauem Meer und weissen Wolken am Himmel kaum grösser sein. Wir hatten eine Menge zu fotografieren. Abends  tranken wir in der hiesigen Bierbrauerei Matso’s ein Mangobierchen und versuchten uns im Internet, wobei der USB Anschluss wieder mal nicht brauchbar war und ich Euch allen die Wochenberichte halt von einer anderen Basis aus senden muss. Doch dass die Kimberlys technisch noch nicht so auf hohem Niveau sind, wusste ich, jedoch von Euch kann sich das glaub niemand so vorstellen, wie in einem „industrialisierten“ Land auch dies noch keine Selbstverständlichkeit ist. Am Abend sassen wir dann an der Cable Beach und bestaunten mit vielen Einheimischen, Feriengästen usw. den Sonnenuntergang. Dies war wunderschön.  In unserem kleinen Ferienhaus bereitete uns Thomas ein feines Kartoffegratin zu und im TV verfolgten wir dananch die Rettung der Chilenischen Bergleute. 

14.10.10 Um 9.30 Uhr gaben wir den Schlüssel des Ferienhäuschens nach 3 Tagen super Erholung und ein bisschen wehmütig ab, denn es hat uns allen im Broome super gefallen. Danach war wieder mal ein paar km Fahren angesagt. Ca.  350 km durch die  grosse Sandy Desert bis auf den super schönen Campground direkt an der 80 Mile Beach. Eine wunderschöne Beach  mit super vielen Muscheln, ein paar Leute die fischen, ein paar Hautkrebs – Sammelnde und that’s it. Ach ja, da war noch das mit dem Baden, oder eben nicht Baden wegen den Quallen.  Und unsere liebsten Tierchen im Westen zeigten sich von ihrer anhänglichsten Seite. Ueberall, in die Augen, in die Ohren, in die Nase und wenn wir nicht aufpassten, verschluckten wir eine von ihnen. Wer ist schon drauf gekommen? Jahh die kleinen 1 cm grossen schwarzen  Fliegen!  Ansonsten überall die Ruhe, keine grossen Touristenmassen mehr. Nachdem wir unser Zeltlager wieder einmal aufgestellt haben,  in unseren bequemen Stühlen sassen tranken wir ein Feierabendbierchen. Unser Nachbar sah uns interessiert zu was Thomas mit seiner Paella Pfanne kochte. Es gab Resten…..grins… Ein bisschen winken und zuprosten, dumm schwätzen. Alles einheimische, also Aussis von überall. Ein paar lustige Deutsche und ein Schweizer Pärchen und eine Möwe, die als Nasenpearcing ein Angelhacken hatte, dieses Arme Ding. That’s  it. Die Beach war menschenverlassen und wir konnten uns dann beim Sonnenuntergang wieder die Finger wund knipsen. Uahhhhh war das schön. Nachdem wir (auch Stefan)geduscht haben und uns in unsere Schlafsäcke kuschelten, konnten wir uns von der Meeresbrandung in den Schlaf wiegeln lassen.  Der Alltag zu bewältigen nimmt  schon noch recht Zeit in Anspruch, so dass jeder Tag  jeder  seine Arbeiten zu verrichten hat. Viele unterschätzen dies, denn es muss eingekauft werden, immer die Zelte aufgestellt und abgeräumt werden, es muss immer genug Wasser und Benzin im Tank sein und das Gepäck wieder ordentlich auf dem Dach festgebunden werden.  Es kommt so eine Art Alltag in das Reiseleben, aber  es ist ein anderer Alltag als der zu Hause. Irgendwann muss auch der Geist wieder die Eindrücke und das gesehene verarbeiten, deshalb sollte man unbedingt so längere Pausen an einem Ort machen und dies auch einplanen. Wir freuen uns jetzt auf die nächsten 19 spannenden Tage nach Port Hedland (Eisenerzstadt), in den Kraijini Nationalpark  und dann ab an die Westküste. 

15.10.10 Der Sonnenaufgang war schon früh, denn wir nähern uns dem südlichen Sonnenwendekreis. Da merken wir jeweils nach einer Tagesetappe bereits, dass die Anzahl der Sonnenstunden verändert.  Wir machten uns dann auf den Weg in die Eisenerzstadt Port Hedland. Von weiten schon sah man die Förderbandanlagen welche die riesen Mengen von Eisenerz im Hafen dann auf die grossen Schiffe transportieren. Im Visitorcenter erkundigten wir uns  für einen Caravanpark, konnten die Internetzugriffe nutzen und im Hafen die einfahrenden Schiffe beobachten. Auf dem Caravanpark haben wir unsere Zelte aufgestellt. Um  16 Uhr waren wir pünktlich auf den Viewpoint  wo der über  3km lange  Zug, welcher von einer der Minen in der Pilbara kommt , durchfährt. Im Visitor Center sind jeweils die Uhrzeiten der  dort vorbei fahrenden  Züge bekannt gegeben. Stefan wusste gar nicht mehr was er alles fotografieren soll, denn  nebenbei auf der Strasse donnerten die schönsten  Trucks mit 4 Anhängern durch und unter der Brücke donnerte der fast endlose Zug durch. Es ist sehr eindrücklich, welche Mengen Eisenerz täglich zweimal in diesen langen Zügen mit über 340 Wagen   von den Minen in den Hafen transportiert werden. Hier ein paar Zahlen dazu:  Die Firma BHP Billiton Iron Ore exports verlädt jährlich 100 Millionen Tonnen Eisenerz über den Hafen Port Hedland. Ziel wäre es einmal  145 Millionen Tonnen zu exportieren. Im Hafen können  gleichzeitig vier grosse Transportschiffe , jedes 320 Meter lang und mit 220‘000 Tonnen Eisenerz beladen werden und dann in die ganze ganze Welt gesendet werden.  In der Outdoor Küche vom Campground Cook Point kochten wir dann wieder ein tolles Menu zusammen und gingen auch wieder relativ früh in unsere Schlafsäcke. Der Caravanpark war recht gut gefüllt, so dass wir die Nacht zwischen zwei Familien mit Kindern verbrachten die schlechte Träume hatten oder wenn die Kinder endlich schliefen, Stefan mit  einer grünen  langen Schlange zu kämpfen hatte. Diese sprühte Wasser mitten in der Nacht. Ach…. das war der Rasensprenkler.  Irgendwie konnte er diesen bezwingen  und dann wieder weiter schlafen.  

16.10.10 Um 7 Uhr waren wir schon wieder Ready for Take Off. Erst noch kurz Kochgas einkaufen, dann den auch etwas längeren Weg in den Kraijini National Park, in dem wir zwei Tage verweilen wollen unter die Räder nehmen.  Nach zwei Stunden fahren, durch die Pilbara frühstückten wir an einem Rastplatz  unter Eukalyptusbäumen und liessen uns vom sehr kühlen angenehmen Wind erfrischen.  Stefan setzte sich dann an den Strassenrand, ausgerüstet mit Fotocamera und fand sein Glück in Form von  zahlreichen Trucks  die vorbeidonnerten. Die einten  hupten sogar und winkten. Die ganze Pilbara ist voll von Eisenerzminen. Der Transport des Eisenerzes wir dann mit Bahn und Road Trains in die Hafenstädte Dampier und Port Hedland befördert.  Im Kraijini National Park fuhren wir zum ersten Bushcampground und stellten unsere Zelte auf. Im  nahegelegenen Fortescue Fall nahmen wie ein erfrischendes Bad und bestaunten diese Oase. Ein natürlicher Pool inmitten einer ca. 100 Meter tiefer gelegenen Schlucht, umsäumt mit Eukalyptusbäumen. Wir wurden dann von noch pubertierenden, zwanzigjährigen,  tätowierten, betrunkenen und respektlosen Britischen Staatsbürgern genannt POMS (Prisioners of her Majesty)  vertrieben. Null Respekt vor Heiligen Plätzen der Aboriginal People  und vor der Natur. Aber diese Art von Menschen gibt es ja überall, leider.  Zurück auf unserem kleinen Campground kochten wir uns wieder  in der Outdoor Küche was feines, lernen einen netten Mann aus Sydney kennen, der mit seiner Familie auch von Darwin nach Perth unterwegs ist. Thomas lernte sogar von ihm, wie einfach Kochen auf dem Barbequegrill  ist. Er grillierte Steak, Kartoffelscheiben, Champignon mit Knoblauchbutter und grüne Spargeln. Mhmmmm yummy…  Bei einem Dessert bei Kerzenschein  mal wieder ein bisschen das erlebte verarbeiten, gings dann bei immer gleichem Gesang eines Dieselgenerators ab in die Schlafsäcke.  Auch diese Nacht verfolgten wohl schlimme Träume erneut ein Kind, dass irgendwo in der Nähe war. Der Gestank der WC Anlagen war auch nicht zu überriechen, da wohl auch Anstand und Manier bei den Aussis nicht immer grossgeschrieben werden. Und hier würde die Regel, nach jedem Scheisserchen den Deckel wieder schliessen diesen Gestank verhindernJ Unser Nachbar mit Kids verstand das dann auch als wir ihm diese Regel kurz erklärten. 

17.10.10 Um ca. 5 Uhr eröffnete unsere tägliche Weckrunzel der Vogel ohne Namen sein tägliches Morgengebet, noch einmal umdrehen, versuchen zu schlafen, ohhh nein, der Weckton war dermassen penetrant inkl. Tonleiter rauf und runter mit halbtonschritten, dass wir einfach raus mussten. Alles zusammengepackt, fuhren wir an den Dales Fall, wo wir beim Picknicktischen im Schatten zmörgeleten. Danach fuhren wir die 50km auf der Cravel Road bis zum Weano Fall Gorge.  Vorher checkten wir auf dem privat geführten Campground Eco Retreat ein,  der auf dem Weg dorthin lag. Wir stellten unsere Zelte auf dem uns zugewiesenen Platz auf. Wir machten eine Wanderung durch den Weano Gorge, denn diese war sehr gut machbar, bei allen anderen Touren Hancock Gorge, Red Gorge, Knox Gorge uns  Joffre  Gorge  ist Klettererfahrung  unbedingt notwendig. Die einten sind gar nur mit Kletterausrüstung begehbar. Am Besten im VisitorCenter eine Tour buchen. Im Weano Gorge war für unsere kleine Reisegruppe wie vorreserviert ein suuper schöner Badeteich, alle anderen Giris die mit dem Touristenschüttler kamen, gingen an den hinteren Pool. Als dann diese wieder zurück kamen, gingen wir auch zum hinteren Pool. Besser gesagt wateten wir durchs Wasser, kletterten an Felswänden entlang und zu allerletzt waren wir sicher 100m tief im Canyon drinn, welcher total ausgewaschen war und ein riesen Pool mit spritzig frischem Wasser beinhaltete.  Das war ein bisschen zu brrrrr zum Baden, so dass wir die in den Fels gemeisselten Stufen wieder hochkletterten, den zweiten Pool durchwateten und die steilen Treppen wieder aus dem Gorge raus stiegen. Eine Wunderschöne Wanderung, welche wir  mit einem Glas feinem weissen Wein im Eco Retreat Restaurant abschlossen. Und da fing es an. Wo waren unsere Zwiebeln?  Drei Tage zurückgeblendent, jeden Schritt, jeden möglichen Aufenthaltsort  der Zwiebeln in die Ermittlungen mit ein bezogen. Die Zwiebeln, welche Thomas in sein Pasta Bolognese Gericht schneiden wollten waren spurlos verschwunden. So, was jetzt? Kurz und bündig, die Restaurantküche angefragt, denn der Kaffe ist uns auch ausgegangen, so kauften wir  noch für einen Tag Wasserlöslichen Kaffee und Zwiebeln fürs z’Nacht  im Restaurant. Auch hier haben wieder in der Outdoor Küche gekocht, gegessen, gequatscht, mit anderen Gästen wieder Reiseerfahrungen ausgetauscht. Die einten haben dann die einfach Dusche benutzt und im Zelt die warmen Sachen mitgenommen. Denn Nacht‘s  ist die Temperatur bis auf 15 Grad runter gefallen. Die Dingos heulten nachts wieder, wir mussten auch allen Abfall im Auto einschliessen, dann nachts lauern diese immer im Camp herum, die eine einfache Mahlzeit suchen. Auf einem Schild war folgendes geschrieben. „Wenn Du einen Dingo fütterst ist er tot.“ Denn die Wildhunde verlieren dann die Scheu vor dem Menschen und sie müssten diese dann  erschiessen.  

18.10.10 Um 7.20 Uhr waren wir schon wieder auf den Rädern, denn die längste Fahretappe stand an. Vom Kraijini National Park, über Tom Price (Tankstopp), Nanutarra Road House (Tankstopp), Abzweiger nach Exmouth und dann Abzweiger nach Coral Bay, insgesamt ca. 620 Km in ca. 7 Stunden 30 Minuten. Ohne Stau, mit einer Baustelle, ca. 15 entgegenkommenden Fahrzeugen und ca. 10  zu überholende.  Viele Trucks mit vielen Anhängern, Spezialtransporte mit riesen Maschinen für die Minen donnerten an uns vorbei.  Ein Truckerfahrer für die Eisenerzminen verdient jährlich 120‘000 Aussi-Dollar, hat jedoch 14 Stunden Schichten und arbeitet  10 Tage durch, hat dann wieder Urlaub ein paar Tage. Gerade für Truckdriver,  welche viel Geld in kurzer Zeit verdienen  möchten, sind hier natürlich willkommen. Ausser Fahren, Tanken war heute also nicht so viel los. Unglaublich wie gross diese Distanzen sind. Unglaublich wie flach zum Teil dieses Land ist. Manchmal war Bushland zu sehen, manchmal mondlandschaftähnliche Steinwüsten, dann wieder sehr grüne Gegenden mit Spinifex Sträuchern. Dann und wann mal wieder ein Rind mitten auf der Strasse, ein totes Känguru auf welchem die grossen Wüstenadler sich zu schaffen machten (Spannweite bis zu 3 Meter) und und und es wurde nie langweilig durch diese Wüstenähnliche Pilbara zu fahren. 

 19.10.10 Wir entschieden uns, da wir endlich an einem Strand angelangt sind an dem man auch Baden kann, in Coral Bay drei Nächte zu verbringen. Mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen, keine Kinder mit schlechten Träumen nebenan zu haben und keine Dingos, die ums Zelt herumschleichen. Coral Bay ist mir vor 8 Jahren als einfacher, kleiner Strandort in Erinnerung. Dieser blieb er zum Glück, auch wenn sich mittlerweile ein zweiter und dritter Zeltplatz, ein Backpackers und ein kleines Resort (für die besseren Geldbörsen) angesiedelt haben, behielt es den Charme, den es hatte.  Es sei ein grosses Hotel Hilton geplant. Aber ich denke und hoffe dass die hier ansässigen dies noch weiter verhindern können um genau diesen Charme der Einfachheit zu behalten. Nachdem wir ausgeschlafen haben, die Wäsche fertig gemacht haben, ausgiebig frühstückten,  gingen wir einmal getrennt ein bisschen auf Pirsch.  Beim Abwasch endeckten wir eine ausgetrocknete Schlangenhaut. Wenn Thomas nicht so gelacht hätte, wäre ich auch im Glauben geblieben. Aber dies waren eigentlich  nur die Resten des Rühreies welche um den Pfannenrand herum kleben blieb und dann am Boden so aussah wie eine getrocknete Schlangenhaut. Hmmm Tja, da hatte ich voll die Lacher. Die einten gingen an den Strand, mieteten Schnorchel, Brille und Flossen, die anderen gingen ins Einkaufscenter oder buchten eine Diving/Schnorchel Tour oder waren einfach mal so für sich. Schnorcheln ist hier so einfach, denn 20 Meter nach dem Sandstrand sind schon die ersten Korallenblöcke, mit Turtles, Papageifischen, Drücker, Clownfischen, Kofferfische, Kugelfische, Katzenhaie, Stachelrochen, Muränen usw…………Aufgrund des etwas einfacheren Tourismus sind diese Korallen zum Teil schon auch zerstört, aber es hat immer wieder vollständig gewachsene und farbige Korallen dazwischen. Herrlich so ein Tag einfach an den Strand zu gehen, der doch ca. 50 Meter von unserem einfachen Cabin entfernt ist J  Zum Abendessen kochte uns Thomas eine feine Paella mit Meeresfrüchten. Danach haben wir unsere Fotos wieder heruntergeladen und eine kleine Präsentation gemacht. So haben wir alle paar Tage die Erlebnisse wieder vor Augen und können schon in Erinnerungen schwelgen. So ein kleiner Laptop dabei zu haben, ist schon ein kleiner Luxus und macht erst noch spass.  Jede/r hatte an diesem Abend wieder die Aufgabe sein Highlight  der Woche zu erzählen.  

20.10.10 Fränzi und Stefan haben eine Schnorcheltour mit Walewatching gebucht und ich und Thomas haben uns für eine Dive-Schnorchel-Tagesausflug gebucht. Juhuuu endlich zu den Fischen , wir freuten uns, diese schöne noch recht intakte Meereswelt näher zu betrachten. Nachdem alle auf ihren Booten waren, ging‘s zum ersten Schnorchelplatz . Ich zwängte mich endlich mal wieder in einen 7mm Neoprenanzug und war für ein mal als erste bereit! Was meine Tauchkollegen noch nie von mir erlebt haben, gell Alex?:-) Mein Buddy, ein junger Holänder war dann auch gleich soweit und wir gingen ins Wasser. Warteten dann aber geschlagene 15 Minuten bis das australische Päarchen dann auch bereit war. Eigene Ausrüstung, ein riesen bla bla bla wegen Strömungen und Strömungsboje mitnehmen, unser Guide Maddie verdrehte schon langsam die AugenJ Ach was man da immer erlebt, grins…..Die anderen  PADI-Frischabgänger machten sich an der Ausrüstung zu schaffen und es gelang ihnen nicht das Jacket, die Automaten und die Flasche in der richtigen Reihenfolge zusammen zu puzzlen…….wir lachten uns kaputtJ Thomas sah beim Schnorcheln schon einige Sachen, wie alle Arten von Lippfische, Drücker, Schildkröten, Trompetenfische, Riffhaie, Stachelrochen, Barsche …….etc.  Auch ich sah beim Tauchgang in etwa dieselben Fische, aber auch ein Feuerfisch, Froschmaulfisch, Gelb-Augen-Muränen, Sandaale, Clownfische und und und ………. Weiss auch nicht so recht wie man denen allen in deutsch mit dem richtigen Namen sagt. Ist einfach mal so aus dem Englischen übersetzt.  Wir fuhren danach weiter  zur  Reinigungsstation der Mantarochen. Dort dürfen immer nur 10 Schnorchler ins Wasser, Tauchen ist verboten dort. Was auch richtig ist. Runter vom Boot, uuuuuups mir blieb die Luft weg, da gleitete ein riesen grosses schwarzes Ding unter mir durch. Die Mantas in den Malediven waren ja auch ganz schön gross, aber so ein Riesenmanta (4 Meter Spannweite) das haut einem um! Wow……….. das war sooooo eindrücklich.  Danach wurde der Lunch bereit gemacht und nach dem Lunch zum zweiten Tauch/Schnorchelplatz gefahren. Und plötzlich war eine Wasserfontäne im Wasser zu sehen und Renee unser weiblicher Guide flippte fast aus „ uahh eine Mutter mit ihrem Baby“ rief sie immer wieder.  Buckelwale, welche in den Gewässern um Coral Bay ihre Jungen aufziehen und danach wieder in die Gewässer der Kimberlys schwimmen. Stefan und Fränzi trafen auch auf eine Walfamilie mit ihrer Tour und hatten das grosse Glück, dass diese spielten, in die Luft sprangen, die Flosse zeigten und Wasserfontänen machten.  Für uns alle war dieses Schauspiel  wahrscheinlich das grösste Highlight dieser Woche. Das ist so eindrücklich wie diese grossen Tiere (bis zum 24 Meter lang) durch die Meere schwimmen und ein Teil von unserem riesigen Ökosystem sind. Dies sehen halt die Chinesischen und Japanischen Fischereigesellschaften nicht so und lassen keine Ruhe, bis alle dieser wunderbaren Geschöpfe in irgend welchen Kochtöpfen landen. Profit ist schlussendlich der grösste Fein unserer schönen Natur und unser eigener zudem dazu. Am Abend waren wir alle sehr müde aber glücklich, so etwas schönes erlebt zu haben, dass wir für einmal nicht selber kochten, sondern im Cafe Fin herrlich gemühtlich bei einem Glas Weisswein (Bring your one) ein Diner genossen. 

21.10.10 Wie in Broome, ein bisschen wehmütig machten wir uns auf den Weg nach Canarvon. Denn in Coral Bay wären schon noch eins/zwei Tage zum nicht‘s tun cool gewesen.  Nach ca. 3 Stunden erreichten wir schon um den Mittag die „Früchtestadt“ Canarvon und quartierten uns in ein einfaches Cabin ein. Canarvon hat riesen Bananen, Mango, Tomaten und weitere Früchteplantagen um sich herum angesiedelt. Dann steht da noch mitten in dieser flachen Landschaft eine riesen Satelitenschüssel, welche nun still gelegt ist, jedoch bis 1987 in Betrieb war. Diese wurde von den Amis/NASA aufgestellt, damit über die ganze Welt verteilt für die Apollo Mission 1969 möglichst genaue Daten geliefert werden konnten. Danach gingen wir an die 1.5 km lange Jetty, bei welcher auch ein Museum lag, in dem wir ganz viele verschiedene Sachen über die History von Australien erfuhren. Die ganze Schafzucht, mit Wolletransporten eben über diese Jetty und der Verlad auf die Schiffe, die dort zwischen 1900 und 1960 herum anlegten. Wolle, Cattle (Rinder), Passagiere nach Perth und vieles mehr wurde mit einer Eisenbahn über diese Jetty in die Dampfschiffe verladen. Alte Lastwagen, Gegenstände, Logbücher der Wolllieferanten, alte Fotos und die kleine Dampflokomotive, die dann die Lasten auf die längste noch erhaltene Jetty von Australien rausfährt. Für 4 Bugs (Dollar) each (jeder) durften wir den Marsch auf uns nehmen. Und zudem gab es im kleinsten Visitor Center von Australien (smile) den besten Cappucino denn ich hier in Australien bis jetzt hatte J Nachdem alles gesehen hatten, was die Stadt touristisches zu bieten hat, kaufen wir für die nächsten paar Tage wieder ein. Fränzi und ich kochten für einmal  und die Jungs mussten den Abwasch machen.

22.10.2010 Die Route Canarvon - Denham  wurde ca. morgens um 9.00 Uhr unter die Räder genommen. Unterwegs begegneten wir immer wieder  den langen Road-Trains, machten Mitte der Tagesetappe im Wooramel  Roadhaus Kaffe und – Tankstop und wählten unser Ziel Denham aus.  Monkey Mia ist dermassen vertourisiert, dass man dort gar 6 Dollar Eintritt pro Person zahlen muss, um nur in die Ortschaft zu kommen. Dann könnte man an der Beach die lieben  herzigen Delfine streicheln, dann dort übernachten, wo der  Caravanpark logischerweise auch ein drittel mehr kostet.  Aber all dies ohne 6 Dollar pro Person zu zahlen(natürlich ohne Delfine, welche ja eh keine Streicheltiere sind), konnten wir in Denham günstiger haben und erst noch mit einer suuuuper tollen Aussicht auf einer der Terrassen hoch über dem Meer, wo die Cabins des Caravanparks platziert waren. An der Shelly Beach, welche aus Millionen von kleinen weissen Muscheln besteht, erhaschten wir super Fotomotive. Die Shelly Beach zieht sich über 23 km Länge hin. Das blaue Meer, der dunkelblaue Himmel und der schneeweisse Strand sehen schlichtweg paradiesisch aus.  In Denham  kauften wir noch ein, telefonierten mit unseren Familien und genossen den wunderschönen  Sonnenuntergang! Es war jedoch sehr windig, so dass wir das feine Nachtessen dass Stefan und Fränzi kochten drinnen im Cabin essen mussten. Bald schon gingen wir in unsere Kojen, lasen noch ein bisschen in unseren Büchern und schliefen während der Wind um das Cabin schlich und es gar zum rütteln brachte.

 

23.10.2010 Wir mieteten das Cabin gleich zwei Nächte, so dass wir den ganzen Tag Zeit hatten den Francois Peron Nationalpark zu erkunden. Ein Projekt, dass bereits mehrere Jahre läuft und die fast ausgestorbenen  Tierarten von Australien wieder  ansiedelt.  Dieser Nationalpark  liegt auf einer Halbinsel und so wurde an der engsten Stelle ein Drahtzaun aufgestellt, um jegliche Tiere wie Hunde, Katzen, Ziegen, Schafe, Rinder, Füchse und andere von den Europäern eingeführten  Tierarten fernzuhalten.  Das Projekt scheint zu fruchten und die verschiedenen  Tierarten wie das Bilby scheinen sich wieder zu vermehren. Der Nationalpark besteht aus reinen  Sandpisten, welche mal tiefer Sand haben und mal zu Pisten Wellblechpisten  werden oder  einen Salzsee überqueren. Unterwegs begegneten wir einer Emu-Mutter mit ihren drei Jungen, verschiedenen  Echsen, Gala’s (Kakaduart Grau-Rosa), Honey-Eater (Drosselähnliche  Vögel, welche sich jedoch mit dem gekrümten Schnabel wie ein Kolibri ernähren) und vielen verschiedenen anderen Tierchen und dessen lustigen Spuren die sie im Sand hinterlassen. Diese Spuren haben auch die Aboriginal People inspirierte für ihre Kunst. Man begegnet diesen Spuren  immer wieder in den verschiedenen Kunstgalerien.  Stefan und Thomas haben es sehr genossen, diese Sandpisten zu fahren, ev. auch fast drinn zu versinken, sich wieder aus dem Sand zu befreien, in dem weniger Gewicht im Wagen war und die Luft teils aus den Pneu gelassen wurde. Wunderschöne Aussichtspunkte mit vielen Tieren (unter anderem ganz nah am Strand herumschwimmende Haie), schönsten Stränden die es überhaupt auf dieser Welt gibt und keine anderen Touristen, weil man zum Glück nur mit 4WD in diesen Park kommt.  An einem Strand wollte Thomas unbedingt schnorcheln gehen und war so ca. 5 Meter weiter draussen im Wasser. 10 Meter von ihm entfernt jedoch lag ein Meter Fisch im Wasser. Es  sah aus wie ein kleiner Riffhai. Er bewegte sich jedoch nicht, so dass Thomas nicht in Gefahr war. Smile, nach wenigen Minuten schwamm der Hai dann weiter ins Wasser raus vom Strand weg. Zurück auf geteerten Strassen wurden Pneu wieder mit aufgepumpt,  der Tank für die nächste Fahretappe aufgefüllt und wir Girls machten wieder mal Wäsche. Häng mal so ein paar T-Shirts und Hosen auf die Wäscheleine auf, bei Windstärke x-Mal……….uahhh war das ein Krampf.

24.10.10 Morgens wieder früh auf, denn die Fahrt nach Kalbarri war ein bisschen länger als am vorletzen Tag. Die Vegetation wechselte von Bushland auf Gegenden mit verschiedensten Wildblumen, kleinen tannenähnlichen Büschen und etwas höheren Eukalyptusbäumen.  Die für diese Gegend bekannten X-mas Trees waren auch zu entdecken. Ein paar Km vor dem Abzweiger wieder Richtung Meer, beginnt schon das Farmerland. Weite, undendliche Acker voller Getreide weiten sich vor uns aus. Schon nur diese riesen Flächen zu bewirtschaften muss ja unendlich sein. Überall waren sie am Ernten mit riesigen Mähdrescher, zweimal so breite Balken wir bei uns zu Hause. In den grösseren Ortschaften waren dann riesen Silos aufgestellt, wo die Roadtrains ihre vier Anhänger mit Getreide hinfuhren und abladen konnten. Hier in Australien ist alles ein bisschen grösser. So auch die Fliegenschwärme, welche uns bei einem Stop im Bushloo (Outback-WC) in den A….. krochen.  Jetzt weiss ich von wo dieses Sprichwort kommtJ Hä aus Australien. Grins…..echt lästig diese kleinen Tierchen.  Aber in Kalbarri waren wir wieder am Meer, auf einem wunderschön gelegenen Campground in ein herziges Cabin eingemietet. Ein paar kleinere Einkäufe, v.a. Fleisch für den Barbiegrill und Wein für ein Gläschen dazu. Übrigens, das Rindfleisch ist das günstigste Lebensmittel, welches wir in diesen vier Wochen vertilgten. Da vergleiche mal in der CH zahlt der Konsument ca. zwischen 40-50 Franken für 1.5 kg zarten Rindsbraten . Hier umgerechnet 18 Franken. Das Brot ist mit 4.—pro 400 g massiv teurer  als Fleisch. Unglaublich.  Ansonsten ist Australien grundsätzlich teurer geworden. Ist mit der  Schweiz mittlerweile recht gut vergleichbar. Gerade was Tourismus betrifft, werden in Gegenden, in welchen es keine Rivalen gibt zum Teil horrende Preise verlangt.  Dies war vor 8 Jahren noch nicht dermassen ausgeprägt wie jetzt. Auch der Bauboom ist eingezogen. Überall  Land for Sale oder auch Häuser, welche eins ums andere für den Verkauf ausgeschrieben sind und Baustellen wo immer die Sicht aufs Meer gegeben ist. Beim Barbie haben wir einen nette Familie aus Melbourne kennen gelernt. Sie reisen mit ihren drei jungs (6,8 und 12 Jahre alt) von Melbourne den Stewart Highway hoch nach Darwin, dann denselben Weg wie wir nach Perth und dann zurück nach Melbourne in 3 Mt. Die Schule gab die Freigabe zur 3 Monate die Jungs aus der Schule zu nehmen sofort und ohne Probleme.  Die Kinder lernen auf so einer Reise vieles über die Geografie und geschichtliches mit dem ganzen Weltkriegen wo die Australier ja auch involviert waren und wo auch auf der ganzen Strecke gewisse Hinweise zu finden sind. Rechnerisch haben sie ebenfalls die Aufgabe die KM zusammen zu zählen und Tagesetappen zu berechnen.  Sozial lernen die Kinder aber auch die Erwachsenen auf einer solchen  Reise sehr viel dazu, denn es müssen immer alle mit anpacken, sei das beim Aufbau des Zeltes, beim Essen zubereiten, beim Abwasch und die Kids müssen alle ihre Sachen immer zusammengepackt haben, sonst bleiben sie halt liegen. So fügt jeder seinen wertvollen Teil zu der grossen Reise und dem Zusammenleben als Reisende bei. Bei unserer Reise ist es genau dasselbe. Wir mussten immer wieder Situationen zusammen entscheiden, Tagesetappen definieren, Schlafmöglichkeiten suchen, Zelte aufstellen und wieder alles abräumen. Jeder ist für seine persönlichen Sachen selber verantwortlich. Wenn man Tagesetappen fährt, die so lange sind (durchschnittlich 300 km) fährt man nicht zurück, wenn was vergessen wurde. So eine Reise gibt einem Menschen in jeder Lebenssituation auch ein gewisses Selbstvertrauen wenn es um Entscheidungen geht, oder wenn es darum geht etwas zu planen oder wenn ein Mitglied eventuell mal müde ist, stützen es die anderen und  es entsteht ein Teamwork. 

 

27.   Tag  25.10.2010

Wir entschieden uns in Kalbarri, dass wir in zwei Tagen nach Perth fahren werden. So teilten wir die Tagesetappe bis nach Geralton ein. In Kalbarri haben wir ein paar Lookouts besucht, dann sind wir an einem Rosa See vorbeigefahren. An der Pink Lagoon, in der durch eine Algenart das Wasser Pink gefärbt wird, machten wir einen Fotohalt, denn das sah anders komisch aus, wenn das Wasser dieses Meeresarmes statt blau rosa erscheint. Weiter ging es durch Farmerland nach Northamton. Dort schlenderten wir durch das einfache, jedoch recht historische Städtchen, nahmen in einem herzigen Restaurant den Lunch zu uns und machten uns ein bisschen schlau, wie das vor 100 Jahren so zu und her ging in diesem Farmerstädtchen. Ca. 120 K’s weiter erreichten wir Geralton und beim Leuchtturm quartierten wir uns wiederum in ein herziges günstiges Cabin auf dem Caravanpark. Im Ort machten wir noch ein paar Einkäufe, besuchten die Sehenswürdigkeiten wie das Denkmal der 1941 gesunkenen Schiffes, die HMAS Sydney, welche durch ein Deutsches Kriegsschiff angegriffen worden sei. Die Umstände jedoch wurden nie wirklich korrekt herausgefunden, das Schiff galt über Jahre hinweg als unauffindbar, bis es 2008 auf Grund gefunden wurde. Die Australier, vor allem die älteren Semester sind durch diese Ereignisse und auch viele anderen Kriegsereignissen deshalb immer noch nicht so gut auf Deutsche zu sprechen.  In Geralton erlebten wir etwas ganz lustiges, was wir euch nicht vorenthalten wollen. Am Hafen machten wir noch ein paar Fotos der grossen Schiffe, die dann mit Getreide vollbeladen werden. Als wir zurück  zum Auto gingen, kamen uns drei hübsche Girls entgegen mit ihnen ein Tier, welches wir zuerst für einen Hund hielten. Dies war jedoch eine junge Ziege, welche aufs Wort die Befehle eines der Girls ausführte, so wie ein Hund bei Fuss und so. Das war doch eher komisch und lustig zugleich.

 

28.   Tag  26.10.2010

An diesem Morgen stellten wir wieder mal den Wecker, denn die Tagesetappe war ein bisschen länger als auch schon. Um 8.15 Uhr waren wir wieder  auf Rädern unterwegs. Entlang der Küste besuchten wir Green Head, sahen jedoch die dort lebenden Seelöwen leider nicht. Danach ging es weiter in den Nambung National-Park wo die Pinnacles zu sehen sind. Der Nationalpark wurde mit einer geteerten Strasse, einen modernen Visitorcenter und einem Gate erweitert, an dem jedes Fahrzeug  11 Dollar Eintritt zahlen musste. Vor 8 Jahren war dies eine Sandpiste, ein  Bushloo that’s it. Die bizzaren Steinformationen, welche über eine weite Fläche verteilt überall aus dem gelben Sand herausragen waren in jeder Form zu finden. Mal als Kirche, mal als Fledermaus. Mit unserem 4WD war das eine lustige Abwechslung dort  hindurch zu fahren. Überraschenderweise war der Coastal Highway vor einem Monat neu eröffnet worden, so dass wir die Strecke zwischen Ceravantes und Lancelin nicht über den Umweg in den Brand Highway machen mussten und so sicher 1 Stunde einsparten. In Perth angekommen klapperten wir die Big4 Campground ab, hätten jedoch für 4 Nächte für ein einfaches Cabin 1000 Bugs hinlegen müssen. Das war uns jedoch zu viel, so dass wir auf gut Glück abends um halb 6 dann im Karrinyup Waters Resort  ein super Cabin für den halben Preis gefunden haben. Zum Airport gibt es einen direkten Weg, auch wenn der Campervanpark  nicht so nahe liegt, würde ich diesen jedem Reisenden nach Perth sehr empfehlen. Ausser dass morgens um 5 Uhr (regelmässig und sehr pünktlich) irgend ein Vogel ein riesen Gezwitscher ablässt, dass dich ohne Ohrpfropfen ganz sicher erwachen lässt. J Auch Abends ist auf diesem Campground tierisch was los. Da hoppelt ein schwarz-weisser Haase vor unserem Cabin herum. Zwei Enten verirren sich watschelnd auf unserer  Veranda und ein so komisches  Sumpfhuhn (ich vermute sehr stark, dass dieses morgens auf 5 Uhr programmiert wurde diesen Lärm zu machen) mischt sich auch noch unter die Enten.   Die Raben hier können nicht so krähen wie bei uns und so tönt das Gekrächze wie ein Säugling der Hunger hat.

 

29./30.   Tag  27.10.2010 und 28.10.2010

An diesen beiden Tagen machten wir Ausflüge nach Fremantel und Perth. Ein bisschen Shopen, Sigthseeing, Historic Information und Internetanschluss.  Fränzi und Stefan waren im Martime Museum in Fremantel und besichtigten ein U-Boot. Thomas und ich waren in Fremantel  unterwegs und schauten uns ein paar Tattooshops an und kauften ein paar Souveniers. Im Strassencafee erhielten wir einen feinen italienischen Capuccino und schauten uns so an was auf der Strasse so ablief zurück in der Zivilisation. Abends kochten wir uns feine Sachen, am Donnerstag gar einen total zarten Rindsbraten, welche uns Stefan mega fein zubereitete.

 

 31.   Tag  29.10.2010

Unser letzter Tag  zu viert zusammen in Perth. Am morgen gingen wir zuerst unseren kleinen Mietwagen bei Avis abholen, danach unseren Britzli waschen. Der hatte echt was an Sand und Dreck abbekommen. Uhhh dieser Rote Sand, in jeder Ritze und jeder Abdichtung und überall wo man nie im Leben putzen würde, haben wir gereinigt. Danach gaben wir unser treues Gefährt bei der Britz Abgabestation schweren Herzens ab. Brachte er uns die ganzen vier Wochen sicher quer durch diesen unendlich grossen Kontinent  Australien. Von Darwin nach Perth, 7126 km rollten die vier Räder auf geteerten Strassen, Wellblechpisten, Cravel Roads, trockene und gefüllte Flüsse, Crecks und Schlammpisten.  Auch wenn unser Britzli den eint und anderen Schlag, also den des Suizid begehenden Kakadus entgegennehmen musste, hatten wir nicht viel Ärger mit ihm. Da die Handbremse grundsätzlich nicht funktionierte, wussten wir dass wir ihn nicht an eine stark abfallende Strasse stellen durften. Wir wussten auch, dass wir nie in der Abenddämmerung fahren durften. Eine Kollision mit einem Känguru oder einem Rind wäre eventuell nicht so gut gewesen. Von den sechs wichtigsten Schrauben, waren drei durchgerostet und abgebrochen. Der Mechaniker, welcher uns die Windschutzscheibe auswechselte, fixierte diese Schrauben auch gleich noch dazu,  so dass wir sicher weiterfahren konnten und nahm dies auf dem Report auch gleich auf. Unser Britzli hat uns trotzdem nicht im Stich gelassen, auch als ein Gewitter in der Bullita Station uns in der Nacht überraschte, bot er uns sicheren Schutz vor dem Regen und den Blitzen. Nachdem wir den Grossen abgegeben haben und im Kleinen unterwegs in den Kingspark waren wurden wir von einer Elster angegriffen. Diese Vögel hier in Australien haben es auf uns abgesehen. Der einte frontal in die Scheibe, die Elster angriffig auf den kleinen Silberpfeil. Während wir auf der Viktoriakreuzung auf grünes Licht warteten, klopfte sie auf unser  Dach, pickte darauf herum und griff immer wieder an in dem sie gegen die Fenster flog.  Im Kingspark hatten wir ein gemütliches Fotoshooting und tranken einen Capuccino im Restaurant. Abends gingen wir  beim Chinesen Take Away holen. An der North Beach gab es nocheinmal einen Sonnenuntergang bei Wind. Im Cabin zurück mampften wir unsere Menus,  bis wir Schlitzaugen hatten. Mhmmmm war das fein.  Bei Fotos runterladen, nochmals über lustige Erlebnisse plaudern, liessen wir unseren letzten gemeinsamen Tag ausklingen. 

 

32. Tag  30.10.2010

Morgens um 8.00 Uhr waren wir schon wieder unterwegs, diesmal um Stefan und Fränzi an den Domestic Airport zu bringen. Denn die beiden werden an der Ostküste noch 10 Tage unterwegs sein. Bei einem Capuccino verabschiedeten wir uns schweren Herzens von den beiden, denn wir hatten vier ganz tolle Wochen zusammen erlebt. Es war ein bisschen ein komisches Gefühl nur noch zu zweit unterwegs zu sein. Wir zwei zurück gebliebenen haben entschieden noch ein bisschen in den Süd-Westen von Australien zu fahren. Unzählige Winerys, wunderschöne Strände und weitere Wal-Beobachtungspunkte sollen uns erwarten. Jedoch diesen Tag in Fremantel genossen wir mit flanieren und uns im Strassencafe mit dem Treiben in dieser ausschliesslich von Einheimischen benutzen Flaniermeile zu unterhalten. Wer ein schönes altes Auto in seiner Garage hatte, der zeigte dies dort und fuhr mit seinem Oltimer wunderbar rausgepüzt und poliert  viermal hin und her . Das ist etwa so wie in Olten, wenn die neuen  BMW‘ s gezeigt und unzählige Male um die Kirche herum gefahren wird. GrinsJ Nach einem feinen Stück Pizza, ein paar Shop‘s weiter und nachdem Thomas wieder mal eine Brockenstube gefunden hat, fuhren wir Entlang der Küste Richtung North Beach.  Bei einem feinen Znacht, wie immer selbstgekocht, schauten wir Bones und House, die neusten Folgen…………… ich verrate Euch nur das hier. House ist genesen und endlich mit seiner Chefin Cady zusammen!

33. Tag  31.10.2010

Laaaange Ausschlafen und dann ab an die Beach. Ein schönes Plätzen an der Sonne, das Globetrotter Journal und was zu knabbern  in der Tasche. Das Wasser des Indischen Ozeanes war super türkisblau, jedoch noch recht frisch. Wir liessen uns jedoch nicht abhalten und schwammen ein paar Meter. Jedoch der patroulierende Helikopter machte uns ein bisschen unsicher, denn zwei Tage zuvor wurde in Rockingham eine junge Frau (Surferin) von einem Hai angegriffen und leicht verletzt. Ein bisschen komisch fühlte sich das dann schon an im Wasser zu plantschen. Aber die Coastguards, die wir fragten versicherten uns es sei sicher hier zu schwimmen.  Am Abend dann war der Wellness Tag für mich angesagt. Meine Fuesse sahen aus, schlimmer als die eines Elefanten. Überall Hornhaut, und trocken wie ein Kuhleder. Nachdem diese  wieder einigermassen passabel aussahen, lackiert und mit Oel geschmeidig gemacht wurden, wurde die Helloweenmaske auch noch aufgesetzt und nach 30 min war auch mein Outback gegerbtes Gesicht wieder  hergestellt. Grins… Nach dem Wellnessprogramm Fotos herunterladen, ein bisschen Bericht schreiben und schlafen gehen. 

34. Tag  01.11.2010

Den Wochenanfang beschlossen wir mit 320 Km Autofahren zu beginnen. Wir entschieden uns die Dunsborough zu fahren, uns dort auf einem Campground ein Cabin zu suchen und von dort aus Tagesausflüge in die nähere Umgebung zu machen.  In Dunsborough  angekommen quartierten uns in einen etwas schrägen Campground ein. Alles alte Leute, die dort ein bisschen wischten, WC putzen oder andere Arbeiten verrichteten um dort wahrscheinlich günstiger zu wohnen. Kennt ihr die Flodders? Irgendwie kam es mir so vor dort wie bei der Family Flodders. Das Cabin war einigermassen sauber und wir machten es uns bequem. Im Ort gingen wir einen Kaffee trinken und weiter an Cape Naturalist. Dort ist der kleinere Bruder des Leuchtturmes von Augusta. Es hatte weitere Walks und wir folgten dem Walewatchinglookout. Und siehe da, irgendwo im Wasser in Küstennähe  sahen wir Wasserfontänen, dann wieder ein Walrücken oder eine Schwanzflosse. Weiter draussen waren auch Wasserfontänen zu sehen, das waren aber die der vorbeiziehenden Blauwale. Wir sahen den Walen sicher ca. eine Stunde zu, und bei Sonnenuntergang walkten wir wieder zurück nach Dunsborough, wo wir uns was feines kochten.

35. Tag 02.11.2010

Für diesen Tag beschlossen wir eine „Lazy Day“ zu machen und fuhren nach Busselton um die Jetty zu besuchen. In Busseltin  ist die längste Jetty (Bootsteg) der Welt. Sie ist ca. 1700 Meter lang, jedoch im Gegensatz zu der in Ganarvon renoviert und nicht mehr im Originalzustand. Leider waren hier Bauarbeiten im Gange, ansonsten hätte man nach draussen fahren oder walken können. Neu haben sie ein Aquarium gebaut, welches  9 Meter tief ist. In den Glasscheiben kann man dann live das Unterwasserleben unter der Jetty betrachten. Könnte, denn leider war dies uns untersagt, weil wegen Bauarbeitwen geschlossen L Jä nu, wir probierten im Diveshop einen Tauchgang zu buchen, die aber waren anderswertig ausgebucht und zum Tauchen wurde die Jetty wegen den Bauarbeiten auch gesperrt. Herrgott, diesmal hatten wir echt kein Glück. Jä nu, wir konnten uns dann getrost auf die Suchen der helbraunen Wildleder Boots machen, die Thomi unbedingt wollte. In einem Schuladen in der City halfen uns die zwei Verkäuferinnen, auf einem Stadtplan aufzuzeigen, in welchem Laden diese womöglich gefunden werden könnten. Die Australier sind extrem Hilfsbereit, auch wenn sie damit kein Geschäft machen konnten die beiden Damen. Nachdem wir dann alle Einkäufe gemacht haben, die Schuhe (war eine Aktion) gekauft hatten, fuhren wir nach Yalingup. Einer der schönsten Strände den ich jeh gesehen habe eröffnete sich vor uns und die Wellen waren absolut optimal zum Surfen. Ein  Surfer war unterwegs und es sah super ober mega mässig aus, wie aus einem Werbekatalog von Billabong konnten wir Fotos machen. Beim zurückfahren machten wir noch eine Zusatzschlaufe durch die Ortschaft Yallingup. Diese besteht einzig aus drei Strassen, welche Treppenartig in den Hang hinein gebaut wurden. Links und rechts dieser Strassen die schönsten, teuersten, einmaligsten Villen (Australisch einfach gehalten) mit grossen Terrassen und super schöner Aussicht aufs Meer. Während wir diese Häuser anschauten, stoppte Thomas plötzlich den Wagen, stieg aus und fotografierte am Wegesrand irgendwas. Ich entdeckte das Viech dann auch. Es war ein Bluetonglizard (Blau-Zungen-Echse oder auch Tannzapfenechse genannt), welches in Thomas einen Feind sah und ihn wie eine Katze anfauchte.  In Dungsborough zurück kauften wir uns 500 g frische Prawns (Crevetten) und machten dazu eine Kräutersauce und Salat  Zum Dessert gab es TimTamJ

36. Tag  03.11.2010

Am Abend zuvor machten wir ab, dass wir früh losfahren und bis nach Augusta dem Winerys-Drive entlang fuhren. Weinkeller  einer dem anderen folgend. Grössere, kleinere, pompösere, einfachere Weinkellereien, die einten gar bekannt. Denn diese Weine sind auch bei uns zu finden. Unzählige Strandzugänge und Surfparadiese. Das einte ist bestens bekannt als Margaret River, jedoch ist diese Ortschaft 5 km vom Strand entfernt aber bekannter als Prevelly, das eigentliche Surfparadies. Es finden verschiedene Meisterschaften und Wettbewerbe dort statt, so dass sich Margaret River enorm rausgepützt hat. Denn als ich vor acht Jahren dort war, schlief dieses Nest noch. Jetzt ist es erwacht aus dem Dornröschenschlaf. Weiter nach Süden gelangten wir dann zur Ellensbrook Homestead. Dies ist eine Historische Stätte. Der erste Siedler Alfred Bussel siedelte sich mit seiner frisch verheirateten Frau Ellen zuerst dort an um Rinder zu halten. Ich weiss die Jahreszahl nicht mehr genau, aber ich glaube das war 1839 herum.  Auf der Suche nach Wasser gelangte er an eine Quelle, welche er dann für sein Haus anzapfte und einen Wassergraben zog, um daran ein Wasser Rad zu montieren, welches ihm/seiner Frau dann im Haushalt half verschiedene Getreide zu verarbeiten. Auf dem Weg zu den Quellen entdeckte er dann auch einen kleinen Wasserfall, der einem Paradies gleich kommt. Überall wuchsen die schönen „Challen“ die grossen weissen trichterförmigen Pflanzen, welche wir gerne zu Dekortionszwecken benutzen. Wir genossen diesen Walk  und begegneten wiederum einem laufenden Tannzapfen, welcher aber besser drauf war als sein Vorgänger. Weiter Südlich durchquerten wir den Boranup Forrest. Das erste Mal Kontakt mit den Giant-Trees (sehr sehr grosse Bäume) welche ebenfalls in Pemberton oder auf dem Tree Top Walk zu begutachten sind. So weit südlich wollten wir nicht mehr fahren und besuchten dann in Augusta das Cape Leeuwin Ligthouse.  Vom Leuchturm aus sahen wir Richtung Osten riesen grosse Rauchschwaden, welche auf ein Bushfire hin deuteten.

Im Radio kam dann die Meldung, dass sich in Nannup ein Bushfire ausweitet und aufgrund der Winde  für den Moment undkontrollierbar sei. Die Rauchschwaden ware so gross, dass diese in fast 100 km Entfernung zu sehen waren. Im TV am Abend sahen wir dann, dass sich das alles legte weil kurze Regenschauer das Feuer dann kontrollierbar machten. In Augusta machten wir kurz halt, sahen den Delfinen zu, welche in den Meeresarm hinein  schwammen, knipsten noch paar schöne Bilder von Pelikanen und tankten wir wieder auf, um dann auf dem Inlandweg wieder zurück nach Dunsborough zu kommen.

 37. Tag 04.11.2010

Nachdem wir diesen Morgen wieder einmal alles zusammengepackt haben, machten wir uns auf den direkten Weg nach Fremantel. Nach einem Kaffeehalt, Bestaunen eines Suzuki Hamazuga oder wie dieses grösste aller Gefühle eines Motorradfahres benamst wird, und einem feinen Capuccino erreichten wir Fremantel um dem Mittag rum. Auf einem Touristpark mieteten wir dann unser letztes Cabin für diese Ferien in Australien gleich für zwei Nächte.

 

38. Tag 05.11.2010

Um 10 Uhr hatte Thomi seinen Termin beim Tattooing und ich schlenderte noch ein bisschen in Fremantel rum, ging Medis einkaufen und mich im Internet über den Indian Pazific und Neuseeland schlau zu machen. Thomi und auch ich waren hochzufrieden mit dem neuen Ferienmitbringsel auf dem Arm und dann fuhren wir mit dem Zug nach Perth, suchten für mich eine günstige Bleibe nähe Bahnhof und gingen im Food Court eine Ladung Chinesisches Essen mampfen. Für 10 Bugs so viel du essen kannst. Mit dem Zug voller unifomierter Kids, welche die Schule aus hatten, gings dann auch wieder zurück nach Fremantel. Dort kurz nochmal ein feines Lamm Medaillon und eine riesen Schüssel Salat einkaufen um unser letztes gemeinsames, selbstgekochtes Dinner zu geniessen. Der Abschied nahte immer schneller so auch die Stimmung ein bisschen gedämpfter wurde.

 

39. Tag 06.11.2010

Samstag Morgen, nach Perth fahren, einchecken in meiner Accomondation (nähe Bahnhof), Gepäck abladen, Auto auftanken, Auto bei Avis abgeben und das Gepäck von Thomi einchecken. Zusammen einen Kaffee trinken, über die schöne Reise Erinnerungen austauschen und weg war er. Sniff, war schon ein bisschen traurig. Da zogen wir zu viert am 1. Oktober los und nun war ich gaaaanz alleine.  Schnieffff, heul…..So wie im Lied „10 kleine N…..“ Grins…… Mit dem Airport Connectingbus konnte ich gleich direkt in die City Perth fahren. Nochmal ein paar Prospekte über Neuseeland gesucht, im Internet Facebook nachgeführt, im Hungry Jack einen Riesenburger gekauft und diesen in der Fussgängerzone gemampft. Es war lustig dem Trieben der schliessenden Shops und vorbeiziehenden Leute zuzusehen. Plötzlich hüpfte jemand über mich, rannte weiter, kletterte eine Säule hoch, weiter hoch auf das Dach des Einkaufscenter. Er brachte dort etwas wie ein Sticker an, kletterte wieder runter und rannte auf das nächste Gebäude zu, dass kletterbar erschien. Wie heisst diese Sportart, in welcher die Athleten an Gebäuden hochklettern?? So einer war das! Mann bin ich erschrocken, als dieser über mich hüpfte. Die Jungs daneben mit den Rollerskats lachten sich kaputt aufgrund meiner riesen Augen die ich wohl gemacht haben musste. Abends packte ich meine Sachen zusammen, welche ich für drei Tage im kleinen Rucksack mitbringen musste. Denn das grosse Gepäck soll wie bei einem Flug dann nach Sydney durchgecheckt werden. Thomas teilte mir noch mit, dass sein Flug von Singapur nach Frankfurt gecancelt wurde, dass er nun anderswertig eine Lösung suchen musste. Doch eigentlich hatte er die Lösung schon in der Hand, denn er wurde bereits beim Einchecken nach Paris umgeleitet und ein Platz für ihn in diesem Flugi reserviert. Jedoch beim einchecken hatte dieses dumme Huhn kein Wort gesagt, nur auf dem Gepäckschein war CDG (Charles de Gaulle) als Umsteigeort kennzeichnet. Nun sitzt er in einem A380 der Singapur Airlines, und wird in den nächsten Stunden in Paris ankommen, während ich diesen Bericht schreibe.

  

40. Tag 07.11.2010

Um 8.00 Uhr aufgestanden, völlig easy alles bereit gemacht und dann mit dem Gepäck  zum  gegenüberliegenden Bahnhof gelaufen, um mit dem  Midland Train zum East Trainstation zu fahren.  Dort konnte ich mein grosses Gepäck gleich ein- und durchchecken lassen bis nach Sydney . Im Wagen R suchte ich mir meinen Platz, welcher neben einem älteren ca. 65 jährigen Mann aus Adelaide war. Wir kamen schnell ins Gespräch, so kann ich nun drei Tage mein Englisch voll und ganz wieder aus dem Koffer nehmen. Ich kann das ja noch recht gut. Smile. Der Zug hat eine Lokomotive und ca. 15 Wagen. Diese sind auch in der untersten Klasse recht grosszügig eingerichtet, so dass man in diesen Sesseln vollständig ein Bett draus machen kann und mit dem Schlafsack eingemummelt richtig gut schlafen kann. Es hat zwei Duschen, zwei WC, ein Esswagen, wo allerlei eher kleinere Sachen gekauft werden können. Sogar meinen Laptop konnte ich bereits wieder laden, da es Stromanschlüsse gibt. Der Wagen ist kunterbunt gemischt mit Leuten aus der ganzen Welt. Vor mir ein älterer Engländer, ein Koreaner, ein Tourguide, der spanisch und japanisch sprich. Der arme Kerl musste in Perth seine Weisheitszähne ziehen lassen und hat  nun Backen wie ein Hamster, zeitweise Eis darum gebunden  oder stopft  irgendwelche Schmerztabletten in sich rein. Hinter mir zwei sehr hübsche Norwegerinnen, die ein Jahr durch Australien trampen, dann zwei junge Mädels aus der Schweiz, ein junger Franzose, der seine Diplomarbeit in Physik unterwegs schreibt und und und viele spezielle Leute.  Ach ja, die natürlich immer herummotzenden Deutschen hab ich noch vergessen.  Gehen wohl  in die Ferien um sich wegen jedem Sch…. zu ärgern. Hmmmm arme Menschen eigentlich. Der Zug der fährt und fährt, durch kleinere Gebirgszüge, an ausgetrockneten Salzseen vorbei, hin und wieder bleibt er stehen, um  auf dem Ausweichgeleise entgegenkommende Güterzüge abzuwarten. Unterdessen hat sich der Tag mit einem enormen Sonnenuntergangs-Szenario über diese nun nur noch flache Gegend verabschiedet. Wir sind dann nachts um 22 Uhr Western Australia Zeit in Kalgoorlie eingetroffen und durften in der nachts ausgestorbenen Stadt für zwei Stunden verweilen. Das Pub war schon geschlossen. So  dass ich es mir dann im Wagen schlafbereit gemacht habe. Augenbinde auf, Ohrenpfropfen rein und ein Schlaftablettli inkl. konnte ich relativ gut schlafen. Aber als dann mein älterer Sitznachbar eine altmodish geblumte Kopfhaube aufsetzte, musste ich mich umdrehen…………. denn das sah wie in einem Film aus, welcher im 19. Jahrhundert spielte oder  wie Rotkäppli und der Wolf. Hihihhih

 

 41. Tag 08.11.2010

Morgens um 5.00 Uhr kitzelten mich die ersten Sonnenstrahlen. Mit roten Wolken und unglaublicher Stimmung wurde der Tag wieder gestartet. Ich drehte mich nochmal und konnte dann bis ca. 8 Uhr noch weiter dösen. Tja, nach einer Dusche, einem Kaffee (diesmal nicht aus der Espressomaschine) und einem Getreideviereckli mit Milch, einmal aufs WC noch, war‘ s mir wieder wohl.  Tja ausser Zugfahren passiert gerade nicht so viel. Auf dem Weg nach Adelaide fahren wir über das Nullabor Plain, eine riesen grosse Wüste. Ein paar Sträucher, ein paar Adler, manchmal gar Kühe that’s it. Am Horizont spiegelt sich die Luft,  sonst unendliche steppenähnliche flache Gegend. Dazwischen wieder eine Ausweichestelle, wo dann der Bruderzug nach Perth den unseren kreuzt.  Es kann sich das bei uns niemand aber auch nur im geringsten vorstellen, dass so ein Zug diese Wüste durchquert. In Cook (zwei Einwohner)  wurde ein 30 minütiger Stopp gemacht um Diesel und Wasser zu tanken und weiter geht es.  Nun nur noch mit kleineren Diesel/Wasserstopp durch die Nacht hindurch nach Adelaide, wo dann  am nächsten Morgen ein längerer Halt ansteht.

So habe ich nun noch ein bisschen Zeit von Land und Leuten zu schreiben. Die Australier haben da so einige Spezialitäten, wo uns zum schmunzeln oder aber auch zum nachdenken brachten.

Vegimate: Ein Brotaufstrich in Pastenform, den man als Schweizer nie und nimmer runterwürgen kann. Stellt euch vor, das ist strichfertiges reines Maggi, dass die aufs Brot streichen zum Frühstück.

WC- Papier: Immer einlagig, möglichst durchsichtig, nicht rissfest und überall nur nicht da wo es sein müsste. Grins………….

Northern  People: Die werden von denen im Osten und von denen von Perth immer ein bisschen belächelt. Etwa wie wenn man bei uns ins Tessin geht, dort läuft das Leben noch ein bisschen einfacher und nicht so gehetzt.  Die Menschen dort sehen zum Teil auch aus wie die Flodders, manchmal ungepflegt. Jedoch wenn ein Familienfest ansteht, oder mal wieder Weekend Pub Besuch gemacht werden darf, wird fein herausgepützt.  Wenn man so ein Leben wählt, abseits der tollen, reichen, materialistischen, durch Medien und Elektrogeräte verstrahlte  sogenannte „moderne“  Welt wählt, ist man etwas Besonderes.  Die Farmen im NT sind weit abseits von Hauptverbindungsstrassen (es gibt  ja auch gerade mal zwei davon). Der Gesellschafts- und Leistungsdruck dem wir uns aussetzen in unserer modernen Welt ist dort wie weggeblasen. Diese Welt ist auch für die Leute weit weg. Sie haben sehr  wohl einen Flat Screen TV im Wohnzimmer und nehmen manchmal daran Teil an dieser anderen modernen Welt, sind jedoch kein Bestandteil davon. Ende Jahr werden die Rinder verkauft, bei einer guten Saison ist es auch nicht zu trocken, das Fressen liegt nur so herum, und alle anderen Tätigkeiten, die so eine Farm noch ausführt, können, gut geplant, mit einem viel geringeren  Leistungsdruck ausgeführt werden.  Die Menschen dort sind zum Teil  bewusste Einsiedler, andere Familie-und/oder Traditionswegen dort oben. Meist sind sie Optimisten und improvisieren immer.  Aus jedem Material wird etwas gemacht, dass dann wieder längerfristig einsatzfähig ist. Eine Frage die sich mir aufzwängte war : Warum belächeln die Menschen der modernen Welt  diese  Lebensart manchmal? Ist diese in unseren Augen denn falsch? Nein. Ich denke dass sie auch uns belächeln, immer gestresst, verplant, keine Zeit zum Leben. Im Gegenzug, warum müssen wir Menschen der modernen Welt immer herum jammern, dürfen nicht mehr langfristig denken und ja in keinem Fall zufrieden sein. Sonst stehen wir  wieder als „ Hippies“ hier. Oder „ die sind scho chli speziell“ bezeichnet.  Der Gesellschaft wurde recht getan, dem Chef in der Firma will man zeigen dass man unersetzbar ist und dem Staat dürfen wir auch immer mehr Geld abgeben. Sind wir denn nicht auch fast Sklaven unserer selbst? Jeder muss die grössere Weihnachtsbeleuchtung um sein Haus haben.  Die Söhne haben immer die besseren elektronischen Geräte wie ihre Kollegen in der Schule. Die Töchter sicher nicht in Migroskleidern rumlaufen, da sie ja sonst  von den Mädchenbanden in der Schule gemobbt werden. Der Vater muss den teuersten, grössten 4WD Wagen (unsere Strassen sind ja zum Glück fast alle asphaltiert)  haben und die Mutter den schönsten Garten im  Quartier. Wohin führt dies bei uns? Was mir auf dieser Reise sehr bewusst wurde ist, dass es doch noch Plätze auf dieser Welt gibt, um der „modernen Welt“ zeitweise aus dem Weg zu gehen und wieder lernen zu LEBEN. Das macht mich optimistischJ

Staatliches: In Sachen Ausländerpolitik fährt Australien eine sehr restriktive Linie. In Perth wurde eine Familie, welche aus England kam, leider ein krebskrankes Kind hat (im Moment genesen) die Aufenthaltsbewilligung trotz Comonwealthabkommen nicht erteilt. Die Familie müsse erst 30‘000 Dollar aufweisen, um allfällige Krankheitskosten ihrer Tochter zu decken wenn sie sich in Perth niederlassen wollen.

Arbeitssuchende aus der Schweiz müssen sich einem enorm grossen Papierkrieg ausliefern, um eventuell einen Job zu kriegen.  Der Australier neben mir sagte mir gar, dies sei für Australien nicht so gut, denn gerade top ausgebildete Arbeitskräfte vor allem im Handwerkerbereich hätten damit fast keine Chancen. Er sagte mir, dass diese guten Arbeitskräfte die Australier eben  ausbilden könnten. Bei uns sieht das sehr satirisch gesehen etwa so aus: Ohhh welcome to Switzerland, come in, come in an be happy. You get some money, TV, Car, Healthyinsurances and Hospital for free! 

Phänomen Schweizer in den Ferien:

Es ist lustig, das Phänomen wenn wir einen Schweizer in Australien antrafen, hat sich im wiederholten Falle zugetragen. Sei es im Einkaufscenter, auf den Campgrounds, unterwegs irgendwo oder an touristischen Sehenswürdigkeiten. Der Schweizer verfällt in GROSSES Schweigen. Pärchen sprechen plötzlich nicht mehr miteinander, wenn sie einem begegnen. Studiere immer noch an diesem Phänomen rum. Kann sein, dass man einfach genug von diesen zu Hause hat und seine Ruhe haben will, sich darum nicht zu erkennen begibt. Könnte ja sein, dass der einem anquatscht. Oder ist es einfach, weil der schweizer grundsätzlich einfach ein bisschen Menschenscheu  ist. Man stelle sich vor, wie  miniatür klein unsere Schweiz  ist und wie nah man zusammenleben muss.  Vielleicht ist der Australier gerade deswegen kontaktfreudiger, da er grössere Distanzen zu bezwingen hat und dadurch die Freude wieder mal jemanden zu sehen grösser ist als bei uns.

Recycling: Warum Recycling in Australien immer noch fast kein Thema ist, kann ich nur darauf zurückführen, dass die Distanzen, das Material zusammen zu suchen einfach zu gross ist und der logistische Aufwand immens wäre. In South Australia haben sie jetzt für die Petflaschen den Pfand eingeführt. Aber ansonsten wird noch alles auf denselben Haufen geschmissen.  Könnte da nicht mal so ein hochstudierter Econome mal ein Modell für bauen? Grins……

Fahrgäste im Zug: Die Fahrgäste setzen sich aus verschiedenen Nationalitäten zusammen. Aber es ist zu beachten, dass es beim WC nie Krieg gibt, auch wenn mal eine/r länger sitzt, wartet man geduldig. Es ist und bleibt bei einem fast vollbesetzten  Wagon von ca. 50 Leuten sehr sauber. Mich wundert das echt, jeder hält sich an die Regeln und hat Geduld. Ja wir haben ja auch alle genügend Zeit. J  Selbst im Wagon ist es recht ordentlich.  Jeder  hat so sein System zum Schlafen, zum essen, gar zum lesen und einfach sein. Die einten haben bereits feste Tagesabläufe, wie duschen, Frühstück, Zeitung lesen, dann schlafen, dann wieder lesen, Lunch essen etc.  Fast jede/r  hat sich recht gut organisiert, ausser die, welche von ihrer Reisegesellschaft nicht informiert wurden was zu organisieren ist. Die hatten weder Eessen/Getränke, noch Decken, noch Wäsche für drei Tage mitgenommen. Es ist echt interessant zu beobachten. Muss man denn immer alles gesagt bekommen? Oder kann auch mal das Hirn selber eingesetzt werden? 

Die Fliegen und anderen Viecher:

Das Phänomen Fliegen habe ich in einem Wochenbericht bereit schon ein bisschen verarbeitet, aber nicht die anderen Viecher, welche mich meistens in meinen Allerwertesten stechen. Nur bei mir und nur ich habe riesen allergische Reaktionen. Im Zug auch wieder, hab die ganze Zeit kein Insekt gesehen, aber habe einen geschwollenen Zeigefiner so gross wie der Daumen. Keine verdammte Ahnung, warum die genau nur mich aus diesen 50 Leuten auslesen um mich zu stechen.

 

42. Tag 09.11.2010

Um 6.00 Uhr, nach einer nicht so guten Nachtfahrt, mit einigen Stopps um Züge vorbei zu lassen oder nochmal Wasser/Diesel zu tanken, war Tagwache, denn um 7.00 Uhr extrem pünktlich trafen wir in Adelaide ein. Alle wollten noch duschen, bevor sie rausgingen. Ich dachte mir, gehe dann gleich im Bahnhof. Und siehe da, eine grosse Dusche, verarzten meiner allergischen Reaktionen auf irgendwelche Spinnenbisse, feinen Kaffee, ein Gipfeli mit Schinken und Käse war die Welt ja absolut in Ordnung, Augenringe inkl. Fahrgäste gingen und neue kamen dazu. Ist noch lustig, die Sitze im Zug wurden alle umgedreht. Da wurden nicht die Wagons gekehrt, sondern alle Sitze! Unglaublich…….. Neben mir gesellten sich drei alte nette Damen (drei Schwestern) die nach Broken Hill fahren um ihren Schwesternausflug zu machen.  Die anderen Fahrgäste sind meist ältere auch in der Economyklasse. Es ist doch so interessant, dass sich so viele in Europa auskennen, da immer noch Familienteile in England wohnen und diese auch regelmässig besucht werden. Draussen unendlich grosse, weite Felder voller Getreide und unbarmherzig die Sonne am Himmel. Es habe dieses Jahr endlich im Frühling mal genug geregnet im Süden, darum auch die Landwirtschaft im Südlichsten und trockensten Staat von Australien Happy ist. Bessere Ernten, weniger Bushfire.  In Brocken Hill verliessen mich die netten Damen, dafür gesellten sich drei mega Fettsäcke zu mir, wobei der, welcher gleich neben mir platziert war selber einsah, dass ich mich wie im Gefängnis fühlen musste. Bald darauf begaben sie sich ins Restaurant um natürlich zu essen uns sich voll laufen zu lassen. Ich war schon fast am schlafen und musste mich auch nicht mehr mit ihnen unterhalten. Irgendwo mitten in der Nacht verliessen sie den Zug in der Ortschaft Orange.

 

43. Tag 10.11.2010

Als  der Tag begann, war draussen alles Grün, die Wiesen, die Wälder, die Bäume grün. Grün in allen Variationen. Ach wie das schön ist, grüne Weisen! Nach fast 6 Wochen eher Steppen-oder Wüsten ist das eine Wohltat fürs Auge und man freut sich unheimlich, einfach nur Grüne Wiesen zu sehen. Smile…..Nachdem der Rushhouer auf die Dusche diesmal nicht so zahlreich war genehmigte ich mir eine. Doch dies war nicht ganz so einfach, da der Zug ziemliche Kurven fahren musste und ich auf dem Nassen Boden immer herumrutschte. Die netten alten Damen aus Adelaide hatten ich in . Nachdem ich meine Sachen alle zusammengepackt habe, trank ich im Restaurant einen feinen Kaffee und mampfte einen feinen Muffin.  In  Sydney Central Train Station holte ich meinen durchgecheckten grossen Rucksack ab und begab mich gemäss Sydney Karte in mein bereits vorreserviertes Hotel Pensione. Mitten im Chinatown, wo ich mein/unser Zimmerchen bezog, räumte ich erst alle Sachen ein bisschen auf, duschte mal wieder ausgiebig und machte mich mit den ÖV auf den Weg zum Airport. Diese Züge die in Sydney fahren sind ja voll alt, wie aus den 70 ern.  Manchmal sind die Aussies schon noch ein bisschen hinten drein mit solchen Sachen.   Mit ca. 25 min Verspätung landete Marina und wir konnten uns freudig begrüssen. Mit dem Zug fuhren wir wieder in die City, Marina konnte auch endlich ausgiebig duschen und danach gingen wir an den Darling Harbour etwas essen. Genossen die Skyline im schimmernden Meereslicht und genehmigten uns vor dem ins Bett gehen eine italienische Gelatti.